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HCE-Druck verpuffte in der Breite

Handball: VfL-Routine gab den Ausschlag bei Aufsteiger Menden

Bad Oeynhausen/Löhne (Bob). Sie liegen derzeit im Soll, die beiden heimischen Handball-Oberligisten VfL Mennighüffen und HCE Bad Oeynhausen. Der VfL hält seiner Zielsetzung gemäß Anschluss an die Spitze, der HCE bewegt sich ebenso zielgerecht im zentralen Mittelfeld der Tabelle.

Der HCE holte aus den letzten beiden Partien zwar nur einen Zähler, sah dabei aber nicht unbedingt schlecht aus. Der Punktgewinn in Lemgo ist schon einiges wert und auch bei der 18:22-Niederlage am Sonntag gegen Tabellenführer LIT Nordhemmern lief die Sproß-Sieben keineswegs als einfacher Punktelieferant für den Titelaspiranten durch die Halle. Unter dem Strich standen sich zwei gleichwertige Mannschaften gegenüber, die allerdings beide ihren Schwerpunkt auf die Abwehrarbeit gelegt hatten. So kam für die beachtliche Kulisse von 450 Zuschauern nicht unbedingt ein attraktives Spiel zu Stande. Das Duell lebte eher von der Spannung, wer am Ende die Nase vorn haben würde und hätten die Hausherren die ein oder andere Chance konsequenter genutzt, Nordhemmern hätte durchaus in Nöte geraten können. Insgesamt ging der Druck der Oeynhausener Angriffsbemühungen zu sehr in die Breite, war dadurch letztlich zu schwach, um die bekannt starke Abwehr der Gäste aus den Angeln zu heben. 18 Tore entsprechen nicht gerade dem Durchschnitt, den die »Badestädter« normaler Weise an den Tag legen, andererseits sind 22 Gegentore weit weniger, als Meßling und Co. im Normalfall zulassen. Beleg dafür, dass sich der HCE auf dieser Ebene durchaus mit Nordhemmern vergleichen durfte. Der Spitzenreiter wiederum blieb den Beweis schuldig, auch in der Offensive Meisterliches auf der Pfanne zu haben, was den überragenden LIT-Keeper Jens Buhrmester nach dem x-ten verunglückten Angriff veranlasste, zu granteln: »Man, ist das ein schlechtes Spiel. Ich höre nächstes Jahr auf.« HCE-Coach Joachim Sproß urteilte: »Wir haben im Angriff nicht so viel Druck erzeugen können, wie das gegen diese LIT-Abwehr erforderlich gewesen wäre. Mit David Friedhof hätten wir in dieser Richtung etwas mehr erreichen können. Mit den jetzt 3:5 Punkten kann ich aber leben, besonders, wenn man unsere sehr mäßige Vorbereitung bedenkt.« Seinen ersten Einsatz im HCE-Trikot feierte Youngster Matthias Giebel. Sproß: »Das war ganz ansehnlich, aber wir werden ihn nicht ins offene Messer laufen lassen.«
Mit altbewährter Routine schaukelte der VfL Mennighüffen den Sieg bei Aufsteiger Menden nach Hause. André Torge: »Leicht war die Aufgabe nicht, aber ich habe selbst beim 18:21 nicht befürchtet, dass wir das Ding verlieren können. Menden hat zwar euphorisch aufgespielt, neigte aber zu leichten Fehlern, die wir in der Schlussphase konsequent ausgenutzt haben. Dennoch glaube ich nicht, dass Menden zu den Abstiegskandidaten gehören wird.« Torge räumte allerdings ein, dass durch das Fehlen von Guido Klöpper nicht alles rund lief beim VfL. »Ganz konnten wir diesen Ausfall nicht kompensieren. In den spielentscheidenden Momenten war Keeper Brüggemeyer ein großer Rückhalt.«

Artikel vom 18.10.2005