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Saddam: bin
unschuldig

Prozess hat begonnen


Bagdad (dpa). Zweieinhalb Jahre nach dem Sturz Saddam Husseins hat der mit Spannung erwartete Prozess gegen den irakischen Ex-Diktator mit der Anklageverlesung begonnen.
Bereits in den ersten Minuten machte Saddam seine Haltung dem Gericht gegenüber deutlich. Er weigerte sich, auf die Frage nach seiner Identität den Namen zu nennen. Als der Richter nach einem längeren Wortwechsel schließlich seinen Namen vorlas und sagte, Saddam sei der frühere Präsident, unterbrach ihn der Angeklagte und erklärte: »Ich bin der Präsident des Irak.« »Was auf Unrecht gegründet ist, bleibt Unrecht«, sagte er in Anspielung auf die US-Invasion im März 2003, die zu seinem Sturz und der Bildung einer neuen Regierung führte.
Nach der Anklageverlesung erklärte Saddam, er sei nicht schuldig. Er habe auch alles gesagt, was zu sagen sei. Die anderen Angeklagten erklärten ebenfalls, sie seien unschuldig. Geleitet wurde der Prozess von dem kurdischen Richter Risgar Mohammed Amin. Ihm stehen vier weitere Richter zur Seite.

Artikel vom 20.10.2005