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Geld und Glaube

Kirche muss sich wandeln


Da die Evangelische Kirche von Westfalen ihre Einnahmen nicht erhöhen kann, gibt es keine Alternative zu weiteren Sparmaßnahmen. Denn: Die wichtigste Einnahmequelle der Kirche ist und bleibt die Kirchensteuer. Und wenn diese wegbricht, ist nur noch Sparen angesagt.
»Auskommen mit dem Einkommen« lautet die Devise vom Finanzexperten der Landeskirche, Klaus Winterhoff. Schließlich hätten Glaube und Geld sehr viel miteinander zu tun. Hierfür gebe es genug Belege in der Bibel, meint der Vizepräsident.
Ein Beispiel für Einsparungen ist die Seelsorge. Pfarrerinnen und Pfarrer haben bereits auf zehn bis 14 Prozent ihrer Bezüge verzichtet. Dass es bis auf weiteres kein Weihnachts- und Urlaubsgeld geben wird, ist auch nichts Neues. Bereits 1997 bis 2002 waren die Sonderzuwendungen gänzlich gestrichen worden. Und 2003 sowie 2004 gab es nur die Hälfte.
Spannend wird die Debatte, wenn auf der einen Seite die Hauptamtlichen weiter den Gürtel enger schnallen müssen, die Bedingungen für das Ehrenamt aber verbessert werden. Es ist bereits von halben Pfarrstellen die Rede, damit Seelsorger auch ein Privatleben haben. Außerdem könnte eine Pfarrstelle auf Zeit eingeführt werden. Auf der anderen Seite sind Ehrenamtliche in der Kirche nicht kostenlose Erfüllungsgehilfen. Kirche hat nur Zukunft, wenn sie sich dem Wandel stellt und eine Kultur des Wechsels beherzigt. Ernst-Wilhelm Pape

Artikel vom 20.10.2005