Arminias und Schalkes Nachwuchs demonstrieren gute Ausbildung
Von Werner Jöstingmeyer Bielefeld (WB). Schalkes Ex-Profi und Amateurtrainer Mike Büskens (370 Bundesligaspiele) ist um gute Sprüche nie verlegen. »Eine Amateurmannschaft ist wie eine Wundertüte. Man weiß nie, was da rauskommt«, erklärte er nach dem leistungsgerechten 1:1 beim DSC Arminia II. Kollege Igor Lazic nickte zustimmend. Die Ausbildung sei ein langwieriger Prozess, versicherte er.
Die Enttäuschung stand dem Bielefelder Trainerduo Lazic/Piwowarski ins Gesicht geschrieben. Da spielte ihre Mannschaft im letzten Oberligaspiel gegen Aufsteiger SC Delbrück noch ganz groß auf und lieferte mit dem 3:0-Erfolg die beste Saisonleistung ab. Jetzt brachte sie eine knappe 1:0-Führung nicht über die Zeit. Schlimmer als das Remis war allerdings die Erkenntnis, dass das Team in der Schlussphase dem Schalker Druck nicht gewachsen war und mannschaftlich völlig auseinander brach. »Ich dachte, wir wären schon ein bisschen weiter«, ärgerte sich Lazic und fand zunächst keine Erklärung für den Einbruch. Später stellte er fest: »Der Mannschaft fehlt noch der totale Einsatzwille und die Konzentration über 90 Minuten.« Ausgangspunkt der plötzlichen Unordnung war sicherlich die vorzeitige Auswechselung von Tim Danneberg. Der 19-jährige defensive Mittelfeldstratege deutete nach 70 Minuten selber an: »Ich bin platt, da geht nichts mehr.« Die zuletzt regelmäßige Teilnahme am Profitraining und die hohe Belastung hatten offensichtlich beim Vorjahresjugendlichen deutliche Spuren hinterlassen. »Die Lücke, die durch Timmis Ausscheiden entstand, konnten wir nicht schließen«, erkannte Michael Piwowarski und stellte zudem fest: »Beim Schalker Ausgleichstor waren wir auf unserer linken defensiven Außenbahn und in der Innenverteidigung nicht im Bilde.« Selbst der bis dato sehr quirlige Profi Diego Leon ließ es in der entscheidenden Phase an Übersicht vermissen. Sein verspäteter und deshalb überflüssiger Diagonalpass landete beim Gegner. Als Pascal Röber mit dem weit aus seinem Tor herausgeeilten Schalker Torwart zum Kopfball hoch-stieg, verlor auch er die Übersicht. »Ich wusste plötzlich nicht, wo der Ball eigentlich war«, gab der Armine zu. Dafür leitete FC-Schlussmann Manuel Neuer mit einem sensationellen Pass auf Markus Heppke den späten Ausgleich ein.« Der blank stehende Jansen brauchte nur noch zu vollstrecken. Weil die jungen »Knappen« in der Nachspielzeit dem Sieg näher waren als Arminia, willigten Lazic und Piwowarski in das 1:1 doch ein. »Beide Mannschaften haben schnellen und attraktiven Fußball geboten. Das war eine Demonstation der guten Ausbildung in beiden Vereinen«, meinte Michael Piwowarski. Kollege Büskens nickte zustimmend. »Das war gehobene Oberliga-Qualität.«
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