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Impfstoff bis Jahresende

Erster Vogelgrippe-Verdacht in Griechenland


Berlin (dpa). Zur Vorbeugung gegen eine mögliche extrem gefährliche Grippeepidemie wollen Bund und Pharmaindustrie den Prototyp eines Impfstoffs entwickeln. Die Arbeiten daran sollten bis Ende dieses Jahres abgeschlossen sein, teilte Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) gestern in der Diskussion um die Vogelgrippe mit. Produziert werden sollten 80 Millionen Impfdosen, um die Bürger für einen effektiven Schutz zwei Mal impfen zu können, erläuterte ihr Staatssekretär Klaus-Theo Schröder. Der Bund werde zur Entwicklung 20 Millionen Euro dazugeben.
Fachleute befürchten, dass sich der Erreger der Vogelgrippe mit dem der menschlichen Grippe mischt und dann ein »Supervirus« entsteht. Dieses könnte leichter von Mensch zu Mensch übertragbar sein. Ein endgültiger Impfstoff gegen ein solches Virus kann erst entwickelt werden, wenn es existiert und identifiziert ist.
Die Gesundheitsministerin sowie die Präsidenten des Robert-Koch-Instituts und des Paul-Ehrlich-Instituts wiesen aktuelle Befürchtungen für die menschliche Gesundheit jedoch zurück. Es gebe »keinen Anlass, dass wir in Panik geraten«, sagte Schmidt.
Als erstes EU-Land hat Griechenland einen Verdachtsfall auf das als gefährlich geltende Vogelgrippevirus gemeldet. Experten der Universität Athen haben Antikörper gegen den Typ H5 bei einem Truthahn festgestellt. Die Proben stammen von der kleinen Ostägäisinsel Oinousses gegenüber der Türkei.

Artikel vom 18.10.2005