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Nächste Tournee mit
legendären »Puhdys«

Pianist Mark Ehrenfried verbindet Musik und Religion

Von Matthias Meyer zur Heyde und Hans-Werner Büscher (Foto)
Bielefeld (WB). »Hummelflug« von Rimsky-Korssakoff: Schneller, als das Auge folgen kann, flirren die Finger des Pianisten über die Tastatur. Mark Ehrenfried, dessen technische Fertigkeiten die Zuhörer regelmäßig begeistern, zählt gerade mal 14 Lenze.
Mark Ehrenfried erfreut sein Publikum mit Klassik und Pop. Statt Fußball zu spielen (»eine Qual . . .«), übt er lieber vier Stunden täglich am Klavier.

Eben erst hat der Berliner Junge eine kleine Tournee durch den Norden der Republik beendet; Gastgeber waren einige freikirchliche Gemeinden. Mark Ehrenfried, der auf dem Weg in seine Berliner Heimat Station beim WESTFALEN-BLATT machte, verzaubert sein Publikum mit einer Mischung aus jugendlichem Charme und hübsch ausgewählten Musikstücken von Klassik bis Pop.
»Natürlich muss ich meinen Freunden regelmäßig die Autogramme der Promis mitbringen«, sagt der Jungstar, der schon vor Altkanzler Helmut Kohl und Russlands Perestroika-Präsident Michail Gorbatschow spielte. Aber auch seine eigenen Autogramme sind gefragt: »Ich staune immer, mit welcher Geduld Mark CDs und Programmhefte signiert«, sagt seine Mutter Petra, die ihren Sohn fast zu jedem Konzert begleitet.
»Ich bin offen für jeden Musikstil«, erklärt der 14-Jährige, dem Mozart allerdings weniger liegt als Bach. Pop ist auch sein Ding, Abba zum Beispiel, und mit den Klavierversionen von Chuck Berrys »Roll over Beethoven« und der Gershwin-nahen »Rhapsody in Rock« riss er jüngst wieder sein Publikum von den Sitzen.
»Im Dezember bin ich mit den ÝPuhdysÜ unterwegs«, berichtet Mark, der aber noch zu jung ist, um sich in der Musik der zu DDR-Zeiten legendär gewordenen Band auszukennen. »Die Noten werden uns demnächst zugeschickt, und dann wird fleißig geübt«, meint Petra Ehrenfried.
»Wenn die Berliner Philharmoniker wegen eines gemeinsamen Konzertes anriefen, würde ich nicht nein sagen.« Mit dem hauptstädtischen Kammerorchester hat er bereits gespielt. Beethovens Pathétique hat er im Programm, Chopin-Etüden und Griegs »Zug der Zwerge« ebenfalls, und auch Stücke des Ragtimers Scott Joplin.
Der am 24. Juni 1992 in Berlin-Wilmersdorf geborene Junge wünschte sich schon im zarten Alter von drei Jahren ein Klavier; heute übt er an zwei Flügeln und einem Klavier und ist in mehr als 50 Fernsehsendungen aufgetreten. Vor sechs Jahren »entdeckte« ihn Heinz Matthias, Chef des Arbeitskreises Christlicher Publizisten (ACP), und nahm das Talent unter seine Fittiche.
Seither werfen sich bei Konzerten der Künstler und sein Mentor auf der Bühne im spontanen Dialog die Bälle zu. »Einleitend lese ich aus den ÝLosungenÜ der Herrnhuter Brüdergemeine, einer Sammlung biblischer Worte, Liedverse und Gebete für jeden Tag«, sagt Mark, der vor gut einer Woche erst getauft worden ist. Eine bewusste Entscheidung, denn die freikirchliche Gemeinde, in die Matthias ihn einführte, legt Wert darauf, dass die Entscheidung für Jesus bewusst erfolgt, und nicht, wie üblich, im Säuglingsalter. »Ich vermittle den Glauben im Konzert - Gott und Musik geben festen Halt im Leben, und die Bibel enthält viele Weisheiten, die ich im Alltag umsetzen kann«, sagt Mark.
Eine Geschichte, die von Matthäus, Markus und Lukas gleichermaßen berichtet wird, gefällt ihm besonders: Ein reicher Mann fragt Jesus, was er noch tun könne, und Jesus rät ihm, das viele Geld an die Armen zu verteilen. Doch von seinen Schätzen mag sich der Mann nicht trennen. Botschaft: Wer genug hat, soll freigebig sein. »Mark hat bereits mehrere 1000 Euro für bedürftige Kinder gespendet«, erläutert Matthias.
Von dem jungen Künstler sind derzeit zwei CDs auf dem Markt. »Meine Lieblingsstücke« nahm er im Alter von neun Jahren auf, »Gestatten, Mark Ehrenfried« stammt aus dem Jahr 2002.

Artikel vom 19.10.2005