»Handwerk hat goldenen Boden«: Dieses Versprechen konnte die Branche in den letzten Jahren nicht einhalten. Weniger Aufträge, weniger Umsätze, weniger Personal kennzeichneten die Situation und ließen manchen Betrieb von der Bildfläche verschwinden und mit ihm allein in Ostwestfalen-Lippe 50 000 Arbeitsplätze seit 1995. Jetzt aber scheint sich das Blatt zu wenden. Das Handwerk hat vielleicht noch keinen goldenen, aber zumindest festen Boden unter den Füßen. Der Geschäftsklimaindex, den die heimische Handwerkskammer regelmäßig ermittelt, kletterte mit 74,4 Punkten auf den höchsten Stand seit fünf Jahren. Er signalisiert den wachsenden Optimismus innerhalb des Wirtschaftszweiges. Fast doppelt so viele Unternehmer wie im Frühjahr stufen im Herbst 2005 die Geschäftslage als gut ein. Die Zahl der Aufträge steige spürbar, berichtete jeder fünfte von der Kammer befragte Unternehmer. Damit die Kurve langfristig nach oben zeigt, können die Betriebe Störfeuer aus der Politik nicht gebrauchen. Die Unternehmer blicken gespannt nach Berlin und hoffen, dass die zweiprozentige Mehrwertsteuererhöhung nach den Koalitionsverhandlungen vielleicht doch nicht kommt. Dietmar Kemper
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