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Dem Schweden fehlt die Spielpraxis

Zweitligist SC Paderborn 07 testet Rami Shaaban

Paderborn (MR). Gestern Morgen begannen um 10 Uhr die Torwart-Testtage, zweiter Teil: Der SC Paderborn 07 hat Rami Shaaban zu Gast. Der zurzeit vereinslose 30-jährige Schwede wird bis Mittwoch in Paderborn bleiben und kämpft bei dem Fußball-Zweitligisten um einen Vertrag bis zum Ende der Saison.
Der Kandidat ist 1,93 Meter groß, stand zuletzt von April bis Mai für Brighton zwischen den Pfosten, ist aber ansonsten seit etwa einem Jahr ohne konstante Spielpraxis. »Nach zwei Trainingseinheiten kann man noch nicht viel sagen«, meinte Torwart-Trainer Zsolt-Petry zunächst noch vorsichtig. Paderborns »Herr der Hüter« stellte dann aber doch kritisch fest: »Sven ist einen Schritt weiter.«
Mit »Sven« meint der Ungar Sven van der Jeugt. Der Belgier, erst 25 Jahre alt, absolvierte in der vergangenen Woche insgesamt fünf Übungseinheiten, überzeugte den Paderborner Trainerstab und darf sich nun große Hoffnungen machen, einen Vertrag bis zum Ende der Saison zu erhalten. Auch wenn Cheftrainer Jos Luhukay da noch abwartet: »Jeder hat seine Chance. Ein endgültiges Urteil geben wir erst am Mittwoch bekannt.«
Doch egal ob der neue Schlussmann nun Rami Shaaban oder Sven van der Jeugt heißt - es wird ab Mittwoch beim SCP ganz schnell gehen müssen. Denn bereits am Freitagabend, im Nordderby gegen Eintracht Braunschweig, soll die »neue Nummer 3« als Ersatz für Lukas Kruse auf der Bank sitzen.
Stichwort Braunschweig. Dem zweiten Duell mit der Eintracht innerhalb von nur wenigen Monaten fiebern Mannschaft und Präsident ganz besonders entgegen. »Da haben wir noch eine Rechnung offen«, sagt Kapitän René Müller und erinnert an die 1:3-Heimniederlage am vorletzten Regionalliga-Spieltag, die fast noch den Aufstieg gekostet hätte.
Wilfried Finke freut sich mehr über die Klasse des Gegners. Die Eintracht ist, gemeinsam mit dem SCP, der beste Aufsteiger und eine weitere Bewährungsprobe. »Ich würde die drei Spiele in München, jetzt gegen Braunschweig und dann in Bochum im Paket sehen. Danach wissen wir tatsächlich, wo wir stehen«, meinte der Klub-Boss. Der Auftakt in der bayrischen Landeshauptstadt lässt zumindest einiges erwarten. Finke beschrieb die Leistung der Mannschaft als »überragenden Fußball« und ist selbst gespannt, wie die Paderborner darauf am Freitag reagieren. »Normalerweise müsste unser Stadion jetzt rappelvoll werden«, hofft der 54-Jährige, der weiß aber auch: »Unsere Zuschauer sind nicht ganz einfach.«
SCP heute
Am heutigen Dienstag trainiert der SCP einmal. Von 15 Uhr an läuft die Übungseinheit auf der Paderkampfbahn.

Artikel vom 18.10.2005