21.10.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Wichtige Vorbeugung

Drei Fragen an Professor Dr. Joachim Mellert

Bielefeld (WB). Gefäßerkrankungen sind ein weit verbreitetes Leiden. Dennoch werden die Symptome oft erst spät erkannt. Professor Dr. Joachim Mellert, Leiter der Gefäßchirurgischen Abteilung am St. Ansgar Krankenhaus in Höxter, hat die FIT-Redaktion darüber informiert, wie die Erkrankungen erkannt, behandelt und verhindert werden können.
Wie werden Gefäßerkrankungen erkannt?

Professor Mellert: Gefäßerkrankungen der Beine führen zur so genannten Schaufensterkrankheit, bei der zunächst beim Gehen Schmerzen im Bereich der Waden auftreten. Durchblutungsstörungen der Halsschlagader kündigen sich meist durch Frühwarnzeichen, wie zum Beispiel Lähmungserscheinungen der Arme und Beine, Seh- oder Sprachstörungen sowie Kopfschmerzen und Schwindelanfälle an. Gefäßerweiterungen der Körperhauptschlagader spürt der Patient häufig nicht, doch mittels Ultraschall lässt sich die Ausdehnung leicht feststellen.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Professor Mellert: Eine Möglichkeit, Verschlüsse und Verengungen der Gefäße zu behandeln, ist die Erweiterung mit einem Ballon (Ballondilatation) oder das Einbringen eines Metallgitters (Stentimplantation). Diese Maßnahmen können ohne Narkose unter Röntgenkontrolle durchgeführt werden und ersparen oft eine Operation. Ist dies nicht möglich sind verschiedenartige operative Maßnahmen angezeigt, wie zum Beispiel das Ausschälen von Verkalkungen oder der Gefäßersatz mit körpereigenem Material oder Kunststoffprothesen.
Wie kann man vorbeugen?

Professor Mellert: Rauchen, Bluthochdruck, falsche Ernährung und mangelnde Bewegung stellen die Hauptrisiken für Gefäßerkrankungen dar. Kommt dazu noch eine Zuckererkrankung, so vervielfältigt sich das Risiko. Durch Beendigung des Rauchens, regelmäßige Bewegung sowie eine gesunde Ernährung mit viel Obst, Gemüse und wenig Fett kann das Risiko gesenkt werden. Eine medikamentöse Einstellung ist erforderlich.

Artikel vom 21.10.2005