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Die letzte Chance bleibt

Aber Werder vergibt den sicher geglaubten Sieg

Udine (dpa). Eine Unachtsamkeit kurz vor Spielende hat den SV Werder Bremen den schon sicher geglaubten ersten Champions-League-Sieg der Saison gekostet. Mit dem 1:1 (0:0) bei Udinese Calcio wahrte der Bundesliga-Spitzenreiter zwar seine letzte Chance auf die anvisierte Achtelfinal-Qualifikation, doch der erhoffte Befreiungsschlag blieb aus.
Vor 20 000 Zuschauern im Friuli-Stadion hatte der Brasilianer Felipe (64. Minute) die Norddeutschen zwar mit seinem Eigentor in Führung gebracht, doch der Ausgleich durch Antonio Di Natale (86.) hilft den Italienern viel mehr als den Bremern.
Sie begannen konzentriert, um nicht wie zuletzt in Athen (1:2) frühzeitig in Rückstand zu geraten. Einige Male versuchten sie über die rechte Seite mit dem erstaunlich offensiven Nationalspieler Patrick Owomoyela die Stürmer Miroslav Klose und Nelson Valdez, der den gesperrten Ivan Klasnic ersetzte, in Szene zu setzen. Gute Einschussmöglichkeiten stellten sich aber nicht ein.
Im Laufe der ersten Halbzeit übernahm der anfangs zurückhaltende Tabellenachte der italienischen Serie A das Kommando. Mit Steilpässen wurde Werders Abwehr in Schwierigkeit gebracht. Und da das Innenverteidiger-Duo Naldo/Andreasen Abstimmungsprobleme offenbarte, stellten sich nun auch Chancen ein. Doch die Bremer hatten Glück: David Di Michele (33.) und Vicenzo Iaquinta (38.) verpassten die Führung. Auf der Gegenseite traf dann Johan Micoud (45.) mit einem fulminanten Distanzschuss nur die Latte.
Die Gäste suchten nach dem Wechsel zwar auch verstärkt die Offensive, doch ihre Aktionen wirkten zu ideenlos. Wie aus heiterem Himmel fiel dann aber doch der Führungstreffer: Unglücksrabe Felipe ließ nach einem Freistoß von Christian Schulz per Kopf seinem verdutzten Keeper Morgan De Sanctis keine Abwehrchance.
Udinese-Coach Serse Cosmi setzte nun voll auf Angriff und wechselte ausschließlich Offensiv-Kräfte ein. Dies wurde belohnt: Di Natale stand nach Pass von Vincent Candela völlig frei und markierte den verdienten Ausgleich.
Udine: De Sanctis - Felipe, Sensini, Bertotto - Candela, Muntari, Obodo, Pinzi (77. Mauri), Zenoni (77. Di Natale) - Di Michele (58. Barreto), Iaquinta
Bremen: Reinke - Owomoyela, Andreasen, Naldo, Schulz - Baumann - Frings, Borowski - Micoud - Klose, Valdez (86. Hunt)
Schiedsrichter: Temmink (Niederlande)
Zuschauer: 20 000
Tore: 0:1 Felipe (64./Eigentor), 1:1 Di Natale (86.)

Artikel vom 19.10.2005