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unserer Stadt
Ihr Interessensgebiet lässt erst einmal zögern: Infektionskrankheiten sind es, die Sarah El Sharey faszinieren. »Ich habe ordnerweise Material darüber«, erzählt sie. Denn wie es Kleinstlebewesen, die mit bloßem Auge nicht einmal zu sehen sind, schaffen, einen 80-Kilo-Mann umzuhauen, findet sie schlicht spannend. »Eigentlich wollte ich deswegen auch Biolaborantin werden«, erklärt die 20-Jährige schmunzelnd.
Immerhin hat sie einen verwandten Beruf ergriffen: Sarah El Sharey, deren Vater Ägypter ist, ist Chemielaborantin. »Nach dem Realschulabschluss habe ich den Beruf an der Universität Paderborn gelernt.« Anfang des Jahres hat sie ihre Ausbildung beendet, seit Mai arbeitet sie bei einem Bielefelder Pharmaunternehmen, und seit gerade zwei Wochen lebt sie nun auch am Teutoburger Wald.
Sarah El Shareys Arbeit verlangt Genauigkeit, denn ihr Arbeitgeber stellt Nahrungsergänzungsmittel her und übernimmt im Auftrag Analysen. Sie ist unter anderem für die Bestellungen zuständig, dafür, dass die Kollegen stets genügend Arbeitsmaterial haben, ob es sich nun um Chemikalien, Lösungsmittel oder um die Ersatzteile für Analysegeräte handelt.
In der Heimat ihres Vaters war Sarah El Sharey zuletzt vor zehn Jahren. »Ich habe nicht mehr viel Kontakt, nachdem ich beschlossen habe, mit den traditionellen Anforderungen zu brechen, mein eigenes Leben zu leben und es nach meinen Vorstellungen zu gestalten.« Die Abnabelung sei schwer gewesen, gesteht die Älteste von fünf Kindern, dafür aber schätzt sie ihre Freiheit.
Ihrem langjährigen Hobby, dem Reiten, kann die junge Laborantin derzeit aus Zeitgründen nicht nachgehen. Wenn sie sich aber in Bielefeld erst einmal richtig eingelebt hat, will sie dieses Hobby wieder aufnehmen. »Außerdem reizt mich das Bogenschießen.« Daneben spielt die 20-Jährige gerne Volleyball, liebt Spaziergänge und das Lesen - »vorrangig Science fiction, Fantasy und Biographien.« Derzeit liegt ein Vampirroman auf ihrem Nachttisch. Außerdem kocht Sarah El Sharey mit viel Spaß: mal arabisch, mal angeregt durch TV-Koch Tim Mälzer. Ansonsten verarbeitet sie mit Phantasie »alles, was der Kühlschrank hergibt«.
Artikel vom 18.10.2005