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Der neue Vorstand mit der Vorsitzenden Lilo Thenhausen, dem stellvert. Schatzmeister Roland Philipp, der stellvertr. Vorsitzenden Monika Frankemann, Schatzmeister Helmut Tiekötter und dem stellvertr. Vorsitzenden Reinhard Barlag (von links).

Lilo Thenhausen ist wieder 1. Vorsitzende

Jahreshauptversammlung des Tierschutz-Vereins - Tierarztkosten zehren Polster auf

Sennestadt (pss). Lilo Thenhausen ist wieder Vorsitzende des Bielefelder Tierschutz-Vereins. Auf einer gut besuchten Jahreshauptversammlung wurde sie, nachdem sie bei den vergangenen Vorstandswahlen als stellvertretende Vorsitzende ins »zweite Glied« trat, wieder gewählt. Die bisherige Vorsitzende Christiane Barlag hatte für dieses Amt nicht mehr kandidiert.

Neu im Vorstand ist Reinhard Barlag, Ehemann der bisherigen Vorsitzenden. Er und die wiedergewählte Monika Frankemann sind stellvertretende Vorsitzende. Wiedergewählt wurden mit Helmut Tiekötter und Roland Philipp auch der Schatzmeister und sein Stellvertreter. Die Jahreshauptversammlung, die um 11 Uhr am gestrigen Sonntag begonnen hatte, zog sich bis in den Nachmittag hin, ehe der neue Vorstand feststand.
Gescheitert ist der bisherige Vorstand mit seinem Antrag, auch bezahlte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in den Vorstand aufnehmen zu können. Die erforderliche 75-prozentige Zustimmung für diese Satzungsänderung war bei den 70 stimmberechtigten Mitgliedern nicht erreicht worden. Auch ein Beirat wurde nicht gewählt.
Finanziell ist der Tierschutz-Verein mit seinem Tierheim nach wie vor nicht auf Rosen gebettet. Zwar konnte 2004 ein Überschuss von 61637 Euro erwirtschaftet werden, doch der ergibt sich aus Erbschaften, die dem Verein zuflossen. Insgesamt sind die Einnahmen des Tierheims 2004 jedoch um knapp 16000 zurückgegangen.
Dies ist auch damit begründet, dass die Spenden gegenüber 2003 im vergangenen Jahr um knapp 41000 Euro auf insgesamt 279000 Euro zurückgingen. »Dennoch«, so Schatzmeister Tiekötter, »ein stolzes Ergebnis«. Gestiegen um gut 9000 Euro sind die Mitgliedsbeiträge. Ein Zeugnis der Bereitschaft Bielefelder Tierschützer, die Tierheim-Aufgabe zu unterstützen, führte der Schatzmeister an.
Den Gesamteinnahmen von 770856 Euro stehen Ausgaben in Höhe von 709 206 Euro entgegen, wobei die Kosten um knapp 40000 Euro gesenkt werden konnten. Allerdings wurde 2004 auf größere Investitionen in das Tierheim verzichtet. Sorge bereiten indes die gestiegenen Tierarztkosten. Das kleine Polster, das 2004 zurückgelegt werden konnte, sei in diesem Jahr zum großen Teil für diese Kosten aufgebraucht worden. Eine »bedrohliche Entwicklung«, wie Tiekötter ausführte.
2006 wird für den Verein und das Tierheim eine besondere Entscheidung bringen: Im Juli nächsten Jahres läuft der 1976 mit der Stadt geschlossene Vertrag aus. Der Tierschutz-Verein hatte sich damals verpflichtet, gegen einen einmaligen Bauzuschuss von 250000 Mark alle Findlingstiere aufzunehmen, was den Verein häufig an die finanzielle Leistungsgrenze führte.
Dieser Vertrag ist vom Tierschutz-Verein bereits gekündigt worden, Verhandlungen sind angesagt. Erste Gespräche hätten schon stattgefunden, erklärt Tiekötter gegenüber dem WESTFALEN-BLATT. Über deren Inhalte sei Stillschweigen vereinbart worden.

Artikel vom 17.10.2005