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Die »Bayern« sind unter uns

Nördlich des Weißwurst-Äquators versteht man zu feiern


Bielefeld (bp). Auch nördlich vom Weißwurst-Äquator versteht man zu feiern: Das bewiesen beim Oktoberfest in der Seidensticker Halle an zwei Abenden 7000 Liebhaber von Lederhosen, Dirndl, Leberkäs', Kaiserschmarrn und vor allem Bier-Moaß.
Die Oktoberfestkapelle aus dem Schottenhamel-Zelt von der Münchener Wiesn sorgte gekonnt dafür, dass selbst zurückhaltende Ostwestfalen spätestens zwei Stunden nach Beginn zuerst schunkelten, dann auf den Bänken und schließlich auf den Tischen tanzten. Hans-Rudolf Holtkamp, Geschäftsführer der Stadthallen Betriebs GmbH: »Die Kapelle ist ein echter Glücksgriff.«
Nicht nur zünftige Blasmusik, sondern auch Hits zum Mitsingen brachten die Stimmung dem Siedepunkt nahe. Und machte die Gäste durstig. Die 150 Mitarbeiter von Festwirt Gustav A. Werning mussten zapfen, was die Fässer hergaben, Ein-Liter-Gläser schleppen und Haxen garen, das zum Durchschnaufen kaum Zeit blieb. Der Gerstensaft war unter anderem in zwei 5000 Liter-Biertanks direkt aus München angeliefert worden. Auch, wenn die Mitarbeiterinnen es nicht wie die Wiesn-Kellnerinnen schafften, zwölf »Krüge« auf einmal zu stemmen, auf dem Trockenen blieb niemand sitzen.
Werning weiß: »Wir haben viele Stammgäste, die immer wieder kommen.« Paare und Freundeskreise, Vereine und Arbeitskollegen zeigten, dass sie zu feiern verstehen und ein Herz haben für bayerische Lebensart. Holtkamp betont: »Unser Oktoberfest ist die Nummer 1 - zumindest in Ostwestfalen.« Deshalb sei klar: Auch 2006 wird es wieder ein Oktoberfest geben.

Artikel vom 17.10.2005