17.10.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

McLemore wie entfesselt

Basketball: TSVE-Dolphins verlieren in Waltrop 99:111

Bielefeld (WB/jm). Gewogen und für zu leicht befunden: Das ausgedünnte Häuflein der TSVE-Dolphins, bloß mit fünf einsatzfähigen Spielern aus der Stammformation angereist, kassierte beim GV Waltrop die befürchtete 99:111 (48:51)-Niederlage und hat sich mit nun 4:8 Zählern vorläufig im Keller der 1. Basketball-Regionalliga eingenistet. »In der Verteidigung haben wir zu wenig angeboten«, bemühte Masnic die Statistik. »Wir konnten insgesamt nur elf Defensivrebounds gewinnen«.

Waltrop hingegen eroberte 29 Defensivrebounds. Diese unterschiedliche Qualität unter dem Korb machte der Dolphins-Coach als »Spiel entscheidenden Faktor« aus. Dass seine Notbesetzung nahezu 100 Punkte in der Offensive erzielen konnte, überraschte ihn positiv. »Damit habe ich nicht gerechnet«. Ohne David Bunts (Fußanbruch), Nordin Chaddadi (Nasenbeinbruch), Oliver Mankowski (Fuß) und Dejan Cvetkovic (Visum abgelaufen) entwickelte sich in Waltrop eine »offene Schlacht«. Das erste Viertel (Masnic: »Grauenhaft«) ging mit 22:28 verloren. »Wir sind nicht konzentriert genug zur Sache gegangen, haben schlecht verteidigt und zu viele einfache Punkte zugelassen«.
Im zweiten Durchgang, der mit 26:23 gewonnen wurde, standen die Dolphins enger. Zur Halbzeit (48:51) schien alles noch offen.
Allerdings war Maurice McLemore zu dem Zeitpunkt wie vor Wochenfrist bereits mit vier Fouls belastet. Doch der hyperaktive US-Boy, der nach durchwachsenem Beginn und zu viel Eigensinn immer effektiver ins Spiel fand, wuchs fortan über sich hinaus. Alleine im letzten Viertel (32:30), als es aber um nichts mehr ging, markierte McLemore mit einer 100-Prozent-Quote 22 Punkte. »Eine unglaubliche Leistung«, lobte sein Coach. Allerdings reichten auch dessen 49 Gesamtpunkte inklusive fünf Distanzwürfen nicht, um gegen einen keineswegs übermächtigen Gegner das Happyend zu erzwingen. Denn im dritten Viertel leisteten sich die Gäste den entscheidenden 19:30-Hänger, der nicht mehr repariert werden konnte. Maik Mertens - der 2,13 Meter große Teammanager holte nur zwei Defensivrebounds - schied nach fünf Fouls vorzeitig aus. Für Masnic »der Anfang vom Ende«.
Um der erschöpften ersten Garde die ein oder andere Ver-schnaufpause zu gönnen, kamen am Ende sowohl Ilijas Masnic als auch die mitgereisten Youngster Edin Njuhovic, Christof Schirok und Roman Smirnov aus dem Oberligakader zu ein paar Spielminuten. »Wir haben Moral gezeigt«, fand Mertens und bezeichnet diese schwierige Zeit als »Lernphase für jeden einzelnen«.
Angesichts des akuten Personalmangels hat Trainer Masnic angeregt, das kommende Heimspiel gegen BG Dorsten an diesem Donnerstag, 20. Oktober (20.15 Uhr), auf einen späteren Zeitpunkt verlegen zu lassen.
TSVE-Dolphins: McLemore (49/5 Dreier), Mertens (19/3), Rondas (9/1), de Juan (12/2), Selant (10/1), Schirok, Njuhovic, Smirnov, Masnic.

Artikel vom 17.10.2005