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Welfen 44 Millionen Euro reicher


Hannover (dpa). Die Auktion tausender Kunstschätze auf Schloss Marienburg bei Hannover hat die Kasse des Welfenhauses gut gefüllt: Bei der zehntägigen Veranstaltung kam nach Angaben einer Sprecherin des Auktionshauses Sotheby's von gestern ein »Rekordergebnis« von 44 Millionen Euro zusammen.
Eine der größten Versteigerungen von Adelsbesitz in Europa zog Sammler und Kunsthändler aus aller Welt an, löste bei Museumsdirektoren aber auch Kritik aus. Bereits zum Auftakt überstiegen die Preise für Kunstobjekte die angegebenen Schätzwerte um ein Vielfaches. »Das ist der Mythos dieser Burg«, meinte dazu der Kunstberater der Welfen, Christoph Graf Douglas.
Gerade auch die weniger teuren Antiquitäten seien überraschenderweise für hohe Summen weggegangen. So buhlten etwa ein Bieter per Telefon und ein Konkurrent im Auktionszelt um eine Uniform, die das Auktionshaus auf 15 000 Euro geschätzt hatte. Verkauft wurde sie schließlich für 350 000 Euro. Sotheby's erzielte damit nach eigenen Angaben einen Auktions-Weltrekord für eine Uniform.
Mit dem Gesamterlös der Welfen-Auktion übertraf Sotheby's vorherige Auktionen von Adelsbesitz der Häuser Thurn und Taxis mit gut 16 Millionen im Jahr 1995 sowie von Baden. Dort waren 1993 knapp 40 Millionen Euro erzielt worden.

Artikel vom 17.10.2005