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Viel Verborgenes in
farbintensiven Bildern

Gerwin Heinrich stellt Werke in Remise aus

Halle (Felix). »Latere« nennt der Bielefelder Künstler Gerwin Heinrich seine Ausstellung in der Remise. Das stammt aus dem Lateinischen und bedeutet »verstecken, verbergen«. Denn die 34 Arbeiten, die jetzt erstmals dem Haller Publikum zugänglich gemacht wurden und noch bis zum 10.November in der Remise zu sehen sein werden, verbergen - jedes auf seine Weise - das Ein oder Andere.

Seine Themen findet er vor allem in den Medien: Das große »Blow up« eines Uwe Rappolder am Jahnplatz, die Werbung eines PC-Spiels oder Fotos aus dem Stern. »Die Motive kommen zu mir«, erklärt der Sonderschullehrer. In der Remise zeigt er nun einen Querschnitt dessen, wie er arbeitet. »Es sind konstruierte Bildwelten, in die man sich selber eindenken und zu denen man sich Geschichten ausdenken kann«.
Susanne Debour vom Kulturamt stellte am Sonntagvormittag im Dialog den Künstler und sein Schaffen vor. Fröhlich bunte Bilder, wie etwa die beiden Mondlandschaften, sind da zu sehen. »Die sind sehr schön und ausführlich, aber auch sehr zeitintensiv«, gesteht Gerwin Heinrich seine Vorliebe für schnellere Arbeiten. In Kürze möchte er sich mit Umsetzugen von Zeichnungen aus einem amerikanischen Katalog beschäftigen. Auch dann wird es wieder darum gehen, Grundelemente zu nutzen, zu übermalen und dadurch zu verfremden, wie bei dem Poster von Uwe Rappolder oder den bemalten Marktkauftüten (»Ich recycle Bilder«).
Musikalisch ummalt wurde die Vernissage am Sonntag vom Bielefelder Saxophon-Duo »Leptophonics«. Andreas Gummersbach und Andreas Kaling spielten dabei auf zum Teil über 90 Jahre alten Instrumenten Stücke ihrer neuen CD »Dances & other movements«.

Artikel vom 17.10.2005