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Autohof Bünde
bietet Kunden
Plus an Service

Vier Schüler als »Fahrbahn-Berater«

Von Julika Schmidt
Bünde (BZ). Wenn sich die Tanknadel in den roten Bereich neigt, ist es höchste Zeit, zur nächsten Zapfsäule zu fahren. Doch was viele wie selbstverständlich erledigen, löst bei manchen Angst aus. Diese Scheu wollen die Mitarbeiter des Shell Autohofes den Betroffenen nehmen: Serviceberater üben bei ihnen all die Handgriffe aus, die der Kunde an vielen anderen Tankstellen selbst erledigen muss.

Seit etwa zwei Jahren gibt es beim Autohof die so genannten Serviceberater Fahrbahn - Schüler, die für 400 Euro im Monat täglich von 16 bis 20 Uhr die Kunden am Autohof betreuen. »Der Shell-Konzern will wieder mehr zurück zum persönlichen Service«, erläutert Stationsleiter Klaus Dannhauer. So hat die Konzernleitung jetzt angekündigt, in der der nahen Zukunft wieder Tankwarte einzustellen - wie vor 30 Jahren. Da sei es laut Dannhauer an den Tankstellen noch anders zugegangen. »Kaum hielt man an der Zapfsäule, kam schon ein Tankwart angelaufen«, erinnert er sich etwas wehmütig an die Vergangenheit.
Ein erster Schritt zurück zu guten, alten Zeiten soll das Konzept der Fahrbahn-Berater sein. Insgesamt drei Schülerinnen und ein Schüler arbeiten derzeit für den Autohof. Zu ihren Aufgaben zählt es, auf Wunsch der Kunden das Auto zu betanken, den Ölstand und Reifendruck zu prüfen, Windschutzscheiben zu reinigen, den Frostschutz und das Wasser der Scheibenwischanlage zu checken oder Glühbirnen auszuwechseln. »Letzteres ist bei manchen Autotypen nicht auf Anhieb möglich«, räumt der Stationsleiter ein.
Dabei sind seine Schützlinge für ihre Aufgaben gut gewappnet: Die technisch interessierten Schüler erhalten zu Beginn ihrer Tätigkeit eine Schulung. Am Ende müssen nicht nur die Handgriffe einwandfrei sein, auch Informationen über die Treibstoffarten müssen die jugendlichen Serviceberater parat haben. So bringen sie zum Beispiel den Kunden nahe, weshalb es sich lohnt, teureren Kraftstoff zu tanken. »Damit wird die Leistung des Motors erhöht und der Verbrauch geht zurück«, erklärt Dannhauer.
Dass der Autohof mehr Service als andere bietet, ist vielen Kunden schon bekannt. »Wenn Sie mich sehen, winken sie mich einfach rüber«, berichtet Daniel Diestelhorst, der vor ein paar Monaten den Job bei der Shell angenommen hat. Manchmal erhält der 18-jährige Schüler vom Freiherr-vom-Stein Gymnasium auch Trinkgeld. »Die Leute sind bereit, für den Service in die Geldbörse zu greifen«, weiß Dannhauer aus Erfahrung. Grundsätzlich ist der zusätzliche »Dienst am Kunden« aber kostenlos. Für die Zukunft erhofft sich der Stationsleiter, den »Fahrbahn-Service« ausweiten und zusätzlich in den Morgenstunden anbieten zu können - und auf diese Weise dem Autohof eine ganz persönliche Note zu verleihen.

Artikel vom 18.10.2005