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Unentschiedene Schalker

Remis Nummer fünf - aber immer noch unbesiegt

Gelsenkirchen (WB/klü). Es sollte eine richtungsweisende Partie werden. Also: Wo steht der FC Schalke 04 nach diesem 1:1 gegen den FC Bayern München?

Die Frage ist noch nicht entschieden, dazu passt das Resultat. Unentschieden. Es war bereits das fünfte Remis der Königsblauen. So viele Punkteteilungen hat nach neun Runden in der Fußball-Bundesliga keine andere Mannschaft zu bieten. Doch immer wieder nur ein Pünktchen, das hilft auf Dauer wenig weiter. Sie treten auf der Stelle, die Schalker. Und auch Trainer Ralf Rangnick weiß noch nicht, wohin die Reise geht: »Das ist nach diesem Spiel offen.«
Gehemmt, nervös und viel zu brav boten die Hausherren in der ersten Halbzeit eine ganz schwache Partie. Gegen den großen Rivalen FC Bayern nahmen sie erst nach dem Wechsel die »Meisterprüfung« als Herausforderung an. »Da haben wir endlich Einsatz gezeigt, da haben wir Druck gemacht«, stellte Rangnick fest.
Spielerisch hatte seine Mannschaft an diesem Nachmittag allerdings wenig zu bieten. Mit Fabian Ernst und Kevin Kuranyi holte der Trainer zwei Nationalspieler vorzeitig vom Platz. Sie kickten weit unter Normalform. Wie Lincoln, dem gar nichts gelang, der aber bis zum Schlusspfiff auf dem Rasen bleiben durfte.
»Es stimmt: Wir waren nicht gut. Aber es spricht doch für die Moral und den Charakter der Truppe, dass wir trotzdem nie aufsteckten und mit dem 1:1 noch belohnt worden sind«, analysierte Torwart Frank Rost. Außerdem: Schalke ist als einzige Mannschaft im Oberhaus noch ungeschlagen.
Wie gut, wie stabil sind sie wirklich, diese Königsblauen? War vielleicht das glanzvolle 2:2 gegen den AC Mailand in der Champions League-Vorrunde schon der Höhepunkt der WM-Saison 2005/2006?
Bloß nicht. Denn sie träumen selbstverständlich weiter vom Titel, die Schalker. Und sie feierten in der Arena mit einem großen Transparent Ernst Kuzorra, den Meisterspieler von vorgestern, der am Sonntag 100 Jahre alt geworden wäre: »Legenden sterben nie.«

Artikel vom 17.10.2005