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Zum elftenmal mehr Absatz

Autobauer PSA schuldenfrei - neue Motoren mit BMW

Von Wolfgang Schäffer
Saarbrücken (WB). »Die Rahmenbedingungen sind eher schlecht. Steigende Rohstoff- und Ölpreise machen uns das Leben nicht leichter. Dennoch wachsen wir weiter«, sagt Jean-Martin Folz.
PSA-Präsident Jean-Martin Folz spekuliert auf die lukrativen Märkte China und Lateinamerika.

Der Präsident des französischen Konzerns PSA Peugeot Citroen ist zuversichtlich, Ende 2005 zum elften Mal hintereinander steigende Absatzzahlen melden zu können. Als Grund für seinen Optimismus nennt Folz zum einen die Erneuerung der Produktpalette mit beispielsweise 107, 1007 und dem 407 Coupé. »Unsere Autos werden im Durchschnitt immer jünger. Statt derzeit 4,5 Jahren werden wird im Jahr 2008 bei 3,3 Jahren liegen.« Auf der anderen Seite mache sich die Plattformstrategie positiv bemerkbar. »Auf unseren drei Hauptplattformen werden 2006 um die 2,4 Millionen Fahrzeuge produziert.« Zum Vergleich: 2004 waren es 1,45 Millionen. Eine weitere »Trumpfkarte« für Wachstum und Erfolg seien weltweite Kooperationen mit großen Automobilherstellern wie BMW, Ford, Fiat, Mitsubishi und Toyota. »Das stärkt unser Entwicklungspotential«, sagt Folz und verweist in dem Zusammenhang vor allem auf außereuropäische Märkte. China und Lateinamerika böten große Möglichkeiten. »Erstmals werden wir in diesem Jahr mehr als eine Million Autos außerhalb Westeuropas absetzen.«
2004 erreichte PSA einen Umsatz von 56,8 Milliarden Euro (plus 4,7 Prozent zum Vorjahr). Die operative Marge betrug 2,2 Milliarden, das Nettoergebnis 1,4 Milliarden Euro. »Seit 1998 ist das eine Verdoppelung beziehungsweise Verdreifachung der beiden Ergebnisse«, betont Folz. »2004 haben wir 1,248 Milliarden Euro free cash flow erwirtschaftet und zudem ein Investitionsprogramm von drei Milliarden Euro umgesetzt. Der Konzern ist schuldenfrei«
In diesem Jahr liege man voll auf Kurs. Für 2006 kündigt Folz im Gespräch mit dieser Zeitung an, in Kooperation mit BMW neue Benzinmotoren einzuführen, die Diesel-Triebwerke weiterzuentwickeln (» Rußpartikel haben wir im Griff, jetzt werden wir den Verbrauch und die Emission von Kohlendioxid weiter reduzieren«) und auch bei der Hybrid-Technik »serienreife Versuchsträger« vorzustellen. »Wir setzen anders als Toyota oder Honda auf eine Kombination aus Diesel- und Elektromotor. Das bringt unserer Ansicht nach mehr Kraftstoffeinsparung als die Benzin-Elektro-Kombination.« Nach Informationen dieser Zeitung laufen Versuche mit den Modellen Peugeot Partner und Citroen Berlingo - echten Alltagsautos also.

Artikel vom 15.10.2005