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Innenverteidiger
feiern Premiere

Borges und Westermann treffen

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Einen effektiveren Arbeitstag hätten die beiden Bielefelder Innenverteidiger Marcio Borges und Heiko Westermann kaum absolvieren können. Ihre Pflichtaufgabe als Toreverhinderer zu hundert Prozent erfüllt, zudem je einen Treffer selbst erzielt und damit frühzeitig die Weichen für den zweiten Saisonerfolg gestellt.
Vorbereiter und Vollstrecker: David Kobylik (links) jubelt mit Heiko Westermann.

So war es auch kein Wunder, dass sich die beiden Abwehrrecken nach dem Abpfiff nicht lange bitten ließen und sich gern den Fragen der Journalisten stellten. »Eine super Leistung der gesamten Mannschaft. Wir haben eben eine Riesentruppe«, gab sich Westermann bescheiden und wollte den 3:0-Erfolg nicht an einzelnen Mannschaftsteilen festmachen. Dennoch war der 22-Jährige überglücklich, dass ihm in seinem neunten Bundesligaspiel der erste Treffer gelang. »Plötzlich stand ich im Fünfer völlig blank und brauchte den Ball nur noch reinzudrücken«, erinnerte er sich an das 2:0. Dabei vergaß der 1,90 m-Mann nicht den Kollegen Kobylik. »Wie David die Freistöße reinschlägt, ist sensationell. Schon beim Abschlusstraining hat das hervorragend geklappt.«
An der ersten »Kostprobe« des Flankengebers segelte Westermann ganz knapp vorbei. Dafür stand Marcio Borges hinter ihm goldrichtig. Mit der ganzen Wucht seines Körpers warf sich der Brasilianer in das Berliner Abwehr-Chaos und erwischte das Leder mit dem Kopf. Herthas Schlussmann Christian Fiedler hatte keine Chance. Auch für Borges war es übrigens das erste Bundesligator.
»Wir haben uns gefunden. Die Leistungen werden von Woche zu Woche besser«, versicherten beide unisono und erinnerten an Ar-minias Vorstellung in Leverkusen: »Was wir dort mit dem 1:1 begonnen haben, haben wir jetzt gegen Hertha BSC fortgesetzt.«
Dabei stand hinter dem Einsatz von Heiko Westermann unter der Woche ein dickes Fragezeichen. Zahnprobleme und die Einnahme von meldepflichtigen Medikamenten ließen die Teilnahme am Trainingsbetrieb nicht zu. Trotz des momentanen Glücksgefühls sah Westermann auch kritische Ansätze: »Wir wollten nach dem 3:0 so weiterspielen, sind aber immer tiefer nach hinten gerutscht. Daran müssen wir noch arbeiten.« Thomas von Heesen nahm diese Worte wohlwollend zur Kenntnis. »Das ist eben der Unterschied zu Matthias Langkamp. Obwohl beide gleich alt sind, gibt sich Heiko nicht mit dem Erreichten zufrieden. Der Junge wird seinen Weg machen.«

Artikel vom 17.10.2005