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Rockmusik, die fröhlich stimmt

Heather Nova begeisterte ihre Anhänger im Ringlokschuppen

Von Larissa Kölling
und René Gast (Foto)
Bielefeld (WB). Mit positiver und lebensfroher Musik meldete sich Heather Nova nach längerer Bühnenabstinenz mit ihrem Album »Redbird« zurück. Sanfte Klänge, aber auch rockige Stücke - alt und neu, bekannt und unbekannt - fesselten die Konzertbesucher im Ringlokschuppen für knapp zwei unterhaltsame Stunden.

Musikalisch wurde Heather Nova zunächst durch ihre Eltern geprägt. Die »Beatles«, Neil Young, Van Morrison, Cat Stevens, Bob Marley - allesamt Hippie-Idole - haben sie nach nach eigener Aussage stark beeinflusst. Musik machen mit Instinkt, so lautet das Credo der hübschen Kanadierin, die ihren Künstler-Nachnamen von ihrer indianischen Großmutter übernahm.
Im Ringlokschuppen stellte Heather Nova dem begeisterten Publikum vor allem ihr neuestes Werk vor, das in ihrer Wahlheimat, auf den Bermudas, entstand. Seit Anfang August steht ihr sechstes Studioalbum in den Regalen der Plattenläden.
Mit »Redbird« schlägt die Virtuosin der handgemachten Musik eher rauhere Töne mit durchaus rockigen Einflüssen an. Inspiriert wurde sie nach ihrer bisher längsten Bühnenabstinenz vor allem von der Geburt ihres ersten Kindes, dem heute eineinhalbjährigen Sebastian.
»Redbird« umgibt eine positive, lebensfrohe Stimmung. Heather Novas Stücke sind zwischen reinem Folk wie »Singing You Through«, leichtfüßigen Popkompositionen à la »Mesmerised«, das sie ihrem Sohn gewidmet hat, und kräftigem Rock im Stil ihrer Erfolgs-CD »Overturned« angesiedelt. Die Sängerin und Songwriterin legte besonderen Wert auf stilistische Abwechslung, auch beim Gesang, und präsentierte damit den Ostwestfalen ein facettenreiches Konzert.
Der Titelsong »Redbird«, den Heather Nova in Bielefeld als Auftaktstück wählte, dreht sich um die Farbe Rot als Symbol für Leben, Sexualität und den Tod. Bei »I Miss My Sky« setzt sie effektvoll den Sprechgesang ein. Das sehr temperamentvolle Stück »Welcome«, das sie gemeinsam mit Dido per E-Mail komponiert hat, macht Lust auf mehr. Gewagt wirkt die Coverversion des Klassikers von Chris Isaac »Wicked Game« mit dem markanten Rockabilly-Gitarrenriff.
Besonders beim romantischen »Motherland« und fast pastoralen Schlaflied »The Sun Will Always Rise«, die von Heather Novas neuer Mutterrolle geprägt sind, kamen im Saal romantische Gefühle auf.
Ein stimmungsvolles Konzert, bei dem die starke Frau mit der beeindruckenden Stimme ihre Fans vor allem mit ihren bekannten und beliebten Stücken zu fesseln vermochte.

Artikel vom 15.10.2005