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Bombenexplosion
in der Innenstadt

Sprengsatz an der Rathenau-Straße


Von Jens Heinze (Text und Foto)
Bielefeld (WB). Unbekannte sind in der Nacht zu Donnerstag in die alte Lohmannfabrik an der Walther-Rathenau-Straße 58 eingedrungen und haben gegen 23.15 Uhr im 1. Stock des leerstehenden Gebäudes eine Bombe gezündet. Die Kraft des selbstgebastelten Sprengkörpers hielt sich glücklicherweise in Grenzen - es flogen lediglich einige Fensterscheiben an der linken Seite des viergeschossigen Gebäudes heraus, Splitter prasselten auf Gehweg und Parkstreifen.
Menschen wurden nicht verletzt, die Berufsfeuerwehr löschte brennende Bombenreste mit einer Kübelspritze ab. Ein Obdachloser kam mit dem Schrecken davon - der Mann hatte in dem Stockwerk geschlafen, in dem der Sprengsatz gezündet wurde.
Wie der ermittelnde Kriminalhauptkommissar Olaf Rösner (38) erklärte, gebe es zur Zeit weder Hinweise auf einen extremistischen noch auf einen terroristischen Hintergrund. Man gehe von einem gefährlichen »Dummen-Jungen-Streich« aus. Rösner: »Offenbar wurde mit einfachsten Mitteln eine Bombe gebaut und ausprobiert, ob sie explodiert.« Angaben von Projektentwickler Wolfgang Lohmeier zufolge, der das alte Fabrikgelände in Wohnbebauung umwandeln will, handelt es sich beim Sprengsatz um eine Rohrbombe.
Diese hat die Sprengstoffexperten des Landeskriminalamtes auf den Plan gerufen. Sie stellten gestern Reste der Bombe zwecks weiterer Ermittlungen sicher. - Gesucht werden nun drei junge Männer um die 20 Jahre mit hellen und dunklen Jacken, die Mittwochnacht kurz vor der Explosion die alte Fabrik verlassen haben.

Artikel vom 14.10.2005