14.10.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Wollen keine 08/15-Architektur

»Stattvilla« beauftragt drei Architekturbüros mit den Grobentwürfen

Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). »Wenn es wie geplant zügig voran geht, dann kann das Bauvorhaben Mitte 2006 in Angriff genommen werden,« sagt Christian Neugebauer. Er gehört wie Brunhild Scheibe zu den Initiatoren der Genossenschaft »Stattvilla« (das WESTFALEN-BLATT berichtete in der Donnerstagsausgabe).

»Stattvilla« möchte auf dem Grundstück Walther-Rathenau-/Frachtstraße einen Neubau mit 15 bis 18 Wohnungen errichten. Entstehen soll ein lebendiges Wohngebiet von städtebaulicher Qualität mit einer guten Nachbarschaft.
Gestern trafen sich Neugebauer und Brunhild Scheibe, die bereits seit vier Jahren an dem Projekt arbeitet, mit Vertretern von drei Architekturbüros, die Grobentwürfe für den Neubau erstellen sollen. Bis Ende November sollen die Büros Wilfried Hölterhoff Architekten, Bielefeld, Mindag, Berlin und Thomas Daum, Bielefeld, ihre Ideen vorlegen. Auf dem selben Grundstück soll in Kooperation mit der Lebenshilfe ein weiteres Projekt realisiert werden. Burkhard Herden (Lebenshilfe): »Wir möchten ein Appartementhaus mit Kindertagesstätte und Außenfläche bauen, planen außerdem so genanntes Generationenwohnen - dort sollen Eltern mit ihren behinderten Kindern leben können.« Gemeinschaftliches Thema sei die Integration. Zudem glaube er an das innenstadtnahe Viertel: »Hier ist Bedarf für eine Kindertagesstätte.«
Die Genossenschaft »Stattvilla« hat gegenwärtig zwölf Mitglieder und sechs Anwärter auf eine Mitgliedschaft im Alter zwischen 38 und 67 Jahren. Darunter sind Singles, Paare und Wohngemeinschaften.
Wichtig sei, dass die Mitglieder zueinander passen, so Brunhild Scheibe. Denn ein wichtiger Aspekt des Projektes »Stattvilla« seien die Gemeinschaftsräume und -flächen Brunhild Scheibe und Christian Neugebauer: »Wir als künftige Bewohner wünschen uns helle Räume, die barrierefrei sind. Die Gemeinschaftsräume haben eine große kommunikative Bedeutung.«
Auch die Architektur habe einen hohen Stellenwert. Brunhild Scheibe: »Wir möchten keine 08/15-Häuser - und trotzdem muss die Realisierung auch finanzierbar sein.« Bezahlt werden sollen Bau und Grundstückskauf zum einen aus Eigenmitteln, zum anderen durch Bankkredite. Die Wohnungen selbst bleiben genossenschaftliches Eigentum.
Die Genossensschaftsmitglieder sind bereit, weitere Interessenten aufzunehmen. Wer sich für das Projekt interessiert, kann sich informieren unter Telefon 0521/5600493 oder im Internet unter www.stattvilla@web.de

Artikel vom 14.10.2005