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Ravensburg
gibt Rätsel auf

Tagung für Geschichtsfreunde

Von Katrin Niehaus
Borgholzhausen (WB). »Burg Ravensberg - eine historische Bilanz« ist eine Tagung überschrieben, zu der der Historische Verein für die Grafschaft Ravensberg und die Burg-Stiftung alle Interessierten für den morgigen Samstag von 9 bis 17 Uhr nach Borgholzhausen (Kreis Gütersloh) einladen.

Die Burg ist das Wahrzeichen des Ravensberger Landes, aber sie gibt noch viele Rätsel auf. Eine Gesamtschau über ihre Geschichte existiert bislang nicht - das soll sich jetzt ändern. Viele Details sind schon lange bekannt - neue archäologische Erkenntnisse wurden erst jüngst ans Tageslicht befördert. Bei den Umbauarbeiten des alten Fachwerkhauses zum »Ravensberger Klassenzimmer« ist das Fundament eines zweiten Turmes entdeckt worden.
Er war genau wie der noch bestehende Turm Teil der Festungsanlage, mit deren Bau vor 900 Jahren begonnen wurde. »Wann genau, das wissen wir nicht - die Ursprünge liegen im Dunkeln. Die Grafen von Ravensberg wurden im Jahre 1141 erstmals aktenkundig«, berichtet der Historiker Dr. Richard Sautmann, der die Tagung gemeinsam mit Dr. Rolf Westheider organisiert.
Mehrere Generationen der Ravensberger, die - so wird vermutet - aus Vechta/Calvelage kamen, haben an der Festung gebaut. Mit dem Tod des Grafen Bernhard im Jahre 1346, so Sautmann, sei die männliche Linie der Ravensberger jedoch ausgestorben. Das Erbe sei an die Herzöge von Jülich und Berg gefallen.
Die historische Tagung beginnt mit einer kleinen Führung. Anschließend geht es im Haus Hagemeyer-Singenstroth an der Bahnhofstraße 81 weiter. Dr. Otfried Ellger vom Westfälischen Museum für Archäologie in Münster gibt ab 10.45 Uhr »Kleine Einblicke in eine große Vergangenheit zur Baugeschichte der Burg Ravensberg«. Dem »Rätsel um die Calvelager Herkunft« widmet sich Prof. Dr. Bernd Hucker, Mittelalter-Experte an der Universität Vechta, ab 11.30 Uhr.
Professor Dr. Reinhard Vogelsang, der einstige Leiter des Bielefelder Stadtarchivs, berichtet ab 13.30 Uhr über die »Grundlagen der Ravensbergischen Landesherrschaft«.
Anschließend, von 14.15 Uhr an, geht Thomas Küntzel von der Universität Göttingen der Frage nach: »Cleve -Êein wüstgefallener Burgflecken der Grafen von Ravensberg?«.
Der Bielefelder Historiker Prof. Dr. Heinrich Rüthing betrachtet die Burg-Geschichte ab 15.45 Uhr von der »heraldischen Seite der Medaille« aus und hält einen Vortrag über »Das Ravensberger Wappen in aller Welt«.
Weitere Informationen über die Tagung gibt es im Internet unter:
www.stiftung-burg-ravensberg.de

Artikel vom 14.10.2005