14.10.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Abfälle in
Lebensmitteln

Europaweite Aktion


München (dpa). Kriminelle Fleischhändler sollen zu Lebensmitteln verarbeitete Schlachtabfälle aus Bayern in ganz Europa verschoben haben. Die Ermittler durchsuchten 39 Betriebe, die mit Schlachtabfällen handelten. Nach Angaben des bayerischen Umweltministeriums hat sich der Anfangsverdacht erhärtet, dass tonnenweise Abfälle wie Knochen und Schwarten zu Lebensmitteln deklariert und verkauft wurden. Gesundheitsgefahr bestehe aber nicht. Bayern plant eine Rückholaktion der Lebensmittel aus dem Handel - wobei ein beträchtlicher Teil aber vermutlich bereits auf den Esstischen der Verbraucher gelandet ist. In Simbach am Inn kamen Ermittler einem weiteren Verdachtsfall auf die Spur. Die Abfälle sollen zwischen Deutschland, Italien, der Schweiz, Österreich und Frankreich an Lebensmittelhersteller verschoben worden sein. Hauptverdächtiger ist bislang ein Importeur aus dem niederbayerischen Deggendorf. Umweltminister Werner Schnappauf (CSU) sprach von einem »Ekel erregenden Skandal«. Nach seinen Angaben besteht keine Gesundheitsgefahr, da die Abfälle hoch erhitzt verarbeitet worden seien.

Artikel vom 14.10.2005