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Drang zum Tor
neu entdeckt

Oberliga: TSG - Riemke 39:33 (20:16)

Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). »Irgendwie geht's ja doch. Das hat Spaß gemacht«, freute sich Johann-David Starck über den erfolgreich praktizierten »anderen Handball« (Starck), der der TSG Altenhagen-Heepen gestern den ersten Heimsieg in dieser Saison bescherte. Mit insgesamt elf Treffern hatte der schlaksige Linkshänder erheblichen Anteil am verdienten 39:33 (20:16) über den SV Teutonia Riemke. In der Tabelle der Handball-Oberliga preschte die TSG mit nun 4:4 Punkten auf Rang sechs vor.

»Druckvoller, intelligenter, mit Köpfchen« - so definierte Starck den flotten Hurrastil, der die Bielefelder gestern auszeichnete. Das dicke Plus in der Offensive wurde indes durch teilweise Passivität im Abwehrverbund geschmälert. Trainer Jörg Harke registrierte hier eine gewisse »Müdigkeit«, wohl erklärbar mit dem Trainingsrückstand der Vorbereitung. »Vorne gut und hinten auch gut - so weit sind wir noch nicht«, freute er sich aber in erster Linie, dass »wir im Angriff klar zugelegt haben«.
Unter den Augen des polnischen Testspielers Dariusz Skup (39), einst mit Danzig im Europacup unterwegs, war die Partie bis zum 4:5 ein offener Schlagabtausch. Vier schnelle Überzahltore zum 8:5 (11.) brachten die Hausherren früh auf die Gewinnerstraße. Wenn's drauf ankam, übernahmen die beiden »Halben« Starck und Martin Glüer Verantwortung und markierten mit unbekümmerten Hauruck-Einzelaktionen wichtige Tore - zusammen insgesamt 20.
Die zweite wichtige Phase kam nach dem 12:11 (18.), als der aufmerksamen TSG 6:0 Tore in Folge glückten. Das 18:11-Polster (27.) half, immer wieder auftretende Unzulänglichkeiten zu kaschieren. Fortan waren zwei Treffer (27:25., 42.) der geringste Abstand, den Falk von Hollen und Co. zuließen. Erkennbar war: Die Mannschaft war gewillt zu kämpfen, um die schöne Führung nicht mehr her zu geben. Riemke besaß trotz (zu) vieler leichter Tore nicht das Format, daran zu rütteln.
Falk von Hollen erst per Gegenstoß (35:29, 55.) und dann vom Siebenmeterpunkt (36:30, 57.) erlöste das Bielefelder Lager. Die knapp 300 Besucher in der Heeper Halle honorierten die engagierte Vorstellung ihres Teams mit freundlichem Applaus, und die »Roten« fielen sich hinterher erleichtert in die Arme. »Die zwei Wochen Pause taten uns gut«, befand Johann-David »Staxx« Starck. Kreisläufer Carl-Moritz Wagner grinste verschmitzt: »Gewinnen macht Spaß«.
Auch Trainer Jörg Harke stellte die erkennbaren Fortschritte heraus und vergab nach dem Arbeitssieg ansprechende Noten: »Wir haben schneller und besser kombiniert und sind ordentlich zurückgelaufen. Staxx hatte in der ersten Hälfte einen Schokoladentag, Martin Glüer hat viel mehr Tordrang als zuletzt ausgezeichnet«. Als Makel machte er indes die Gegenstoßphase aus. »Die gefällt mir noch nicht«.
TSG Altenhagen-Heepen: Knop/Herrendörfer (ab 39.) - Glüer (9), Werner (3/1), Pils (n.e.), Zachert (1), Schraps (1), Deutschmann (n.e.), Korte (n.e.), Wagner (7/1), von Hollen (7/2), Starck (11).
Riemkes beste Werfer: Barth (10), Mashofer (7/4) und Samija (5).
Der Spielfilm: 4:5 (7.), 8:5 (11.), 12:11 (18.), 18:11 (27.), 20:16 (30.), 24:19 (34.), 26:24 (41.), 30:26 (46.), 32:27 (50.), 35:29 (55.), 39:33 (60.).

Artikel vom 17.10.2005