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Als Gemeinschaft
funktionieren

TSG schwört sich auf Heimsieg ein

Bielefeld (WB/jm). Jörg Harke hatte so darauf gehofft, die zurückliegende Meisterschaftspause als »verspätete Einspielphase« kreativ nutzen zu können. Um das wenig erquickende Resultat dieser Bemühungen zu beschreiben, dazu genügen dem Trainer des Handball-Oberligisten TSG Altenhagen-Heepen zwei Worte: »Totaler Mist«.

Krankheit, Urlaub und Verletzungen dezimierten seinen Kader regelmäßig so sehr, dass ein Mal sogar der Übungsabend ausfallen musste. Für den Angriff, bislang die größte »Baustelle« der TSG, konnte folglich nichts Neues einstudiert werden. Jörg Harke spricht von einer »schwierigen Situation«. Hoffnungen, dass die Mannschaft in der jüngsten Vergangenheit stabiler geworden sein, sich weiter entwickelt haben könnte - sie nährt der Animateur (»Ich verkaufe gute Stimmung«) nicht. »Wir haben Überbrückungstraining gemacht«.
Ein 70-minütiges Trainingsspiel gegen den TuS 97 am Mittwoch ging mit 35:40 verloren. Beide Teams waren dabei ersatzgeschwächt. Vor dem Heimspiel gegen den Tabellennachbarn Teutonia Riemke (So., 17.30 Uhr, Heepen) mahnt der TSG-Coach ein besseres Rückzugsverhalten an. »Wir müssen nach unserem abgeschlossenen Angriff sofort zurücklaufen. Das ist Einstellungssache. Wir brauchen diesen Heimsieg. Den Druck kann ich der Mannschaft nicht nehmen«.
Riemke: Auf den beiden Halbpositionen gut besetzt, eine starke erste und zweite Welle. Das sind die wesentlichen Faktoren, auf die Jörg Harke seine Crew einstellt. Mit Trainer Arnd Wefing, 1991 bis 1995 beim TBV Lemgo am Ball, hatte Bielefelds Coach zu Bundesligazeiten kurz noch zusammengespielt. Mit 3:3 Punkten rangiert der Gast - Haupttorschützen: Mashofer (17/6), Samija (17/3) und Barth (15) - zwei Plätze vor der TSG Altenhagen-Heepen auf Rang acht und kann im Falle des ersten Heimsieges überflügelt werden. An Anreizen mangelt es also nicht.
»Riemke ist ein Gegner, den wir definitiv schlagen sollten«, erklärt der angeschlagene Kapitän Falk von Hollen, der vor zweieinhalb im Training umgeknickt war. Nach längerer Pause stieg er am Dienstag wieder voll ein, tags darauf war das Fußgelenk prompt dick geschwollen. »Ich lasse mich am Sonntag gut tapen und werde irgendwie durchkommen«, will von Hollen unbedingt Impulse im Angriff setzen. »Die Ansätze, die uns Jörg Harke an die Hand gibt, müssen wir hemmungslos umsetzen«, fordert der Mittelmann ein konzentriertes und fixiertes Mit- und kein Nebeneinander ein. »Wir dürfen nicht dahin kommen, dass jeder einzelne anfängt zu denken. Wir müssen als Gemeinschaft funktionieren und von Anfang an ein gutes Gespür entwickeln; für uns und für den Gegner«.
TSG-Chef Heinrich Rödding sehnt sich sorgenfreie sportliche Tage herbei. »Riemke ist eine Mannschaft von unserer Kragenweite. Gewinnen wir, haben wir uns ein bisschen Luft verschafft für die nächste Zeit«.

Artikel vom 15.10.2005