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Geisterspiel im Dunkeln
Großes Gespenster- und Magiertreffen auf der »Spiel 2005« in Essen
Benjamin ist in Essen gewesen - auf der weltgrößten Mitmach-Messe für Brettspiele. Besonders spannend fand er in diesem Jahr die »Nacht der Magier«.
Magier, Geister und Gespenster tauchen in jüngster Zeit häufig auf Brettspielen auf. Die »Geistertreppe« ist 2004 und »Das kleine Gespenst« bekanntlich 2005 zum »Kinderspiel des Jahres« gewählt worden.
Das »kleine Gespenst« hat übrigens ein Buch Otfried Preußlers zum Vorbild. Der Autor Kai Haferkamp ist als Osnabrücker ein Nachbar des WESTFALEN-BLATTes und von Benjamin, der ihn dort auch schon besucht hat.
Michelle Schanen, Erfinderin der Geistertreppe, hat mit der »Flaschenpost« ihr Spiel, bei dem nur drei oder vier Kinder mitmachen konnten, auf fünf oder sechs erweitert. Neu hinzugekommen ist außerdem vor kurzem »Das Geisterwäldchen«.
Der Zeitungsbär nutzt die Messe, um möglichst viele neue Spiele kennenzulernen. Gefragt nach der größten Überraschung nennt Benjamin spontan »Die Nacht der Magier«. Michael Rüttinger, der Chef des »Drei Magier«-Verlages, empfängt ihn schon am Eingang zu dem Messestand. »Benjamin, das hast du noch nicht gesehen: ein Brettspiel, das man im Dunkeln spielt.«
Rüttinger führt den Bären an ein rundes Brett, in dessen Mitte ein paar weiße Zacken das »magische Feuer« symbolisieren. Dort hinein soll jeder der zwei bis vier Mitspieler einen seiner Kessel bugsieren, die um das Feuer herum positioniert sind. Dazu stoßen sie von außen mit ihren Magierfiguren in das mit Holzplättchen übersäte runde Feld. Nicht alle gleichzeitig, versteht sich. Schließlich kommt es darauf an, dass keines der Holzplättchen vom Spielbrett fällt. Geschieht dies trotzdem, ist der nächste Spieler (= Magier) an der Reihe.
Kaum hat Rüttinger die Erklärung beendet, geht schon das Licht aus. »Ooohhh« ruft Benjamin erstaunt, als er Feuer, Kessel und die Magier leuchten sieht. Die Magier sind mit Mond, Stern, Ring oder Blitz gekennzeichnet. Die gleichen Zeichen tauchen auf den Kesseln auf. So ist eigentlich eine Verwechslung ausgeschlossen. Trotzdem bringt es Benjamin fertig, den Kessel von Martina ins Feuer zu hieven. Martina freut sich. Damit hat sie gewonnen.
Benjamin ist trotzdem begeistert. »Das Spiel möchte ich am liebsten gleich kaufen«, sagt er. »Nichts da«, antwortet Michael Rüttinger. »Damit musst du noch bis Mitte November warten.« Erst danach wird »Die Nacht der Magier« in den Geschäften zu haben sein. Bernhard Hertlein

Artikel vom 22.10.2005