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Abwehr findet kein Konzept

Frauenhandball-Oberliga: TV Lenzinghausen »nur« 27:27 gegen Jahn Dellwig

Von Lars Krückemeyer
Spenge (HK). Eine vor allem in der ersten Halbzeit schwache Abwehr, Trainingsrückstände einiger Spielerinnen und schlechtes Überzahl-Spiel nach einer 27:26-Führung. Das waren die Gründe für das insgesamt gerechte 27:27 (18:17)-Unentschieden des Frauenhandball-Oberligisten TV Lenzinghausen gegen den TV Jahn Dellwig.

Immer wieder brachen die flinken Gästespielerinnen durch die Abwehrmitte oder fanden die Lücke am Kreis. Die Folgen waren zwölf Siebenmeter gegen den TVL, was aber keineswegs an einseitig pfeifenden Schiedsrichtern sondern vielmehr am zu späten Zupacken der Abwehr lag.
Schon die Anfangsminuten offenbarten, dass der TVL sich gegen den Aufsteiger das Leben selber schwer machen würde. Iris Zarbock (2) und Nina Wickemeyer vergaben gleich drei Gegenstöße, so dass aus einer 3:1-Führung ein 3:4-Rückstand wurde. Dellwig ließ sich einfach nicht abschütteln und lag nie mit mehr als zwei Toren zurück. Dass konnte auch die für Andrea Haubrock eingewechselte Torhüterin Christina Bischoff nicht verhindern, die immerhin einen Siebenmeter parierte.
Nach dem Wechsel zollten beide Mannschaften dem hohen Tempo der ersten 30 Minuten Tribut. Die Konzentration ließ merklich nach, auf beiden Seiten häuften sich haarsträubende Fehler. Obwohl der TVL nach 46 Minuten mit Julia Kleine seine beste Torschützin nach der dritten Zeitstrafe verlor und 22:23 zurücklag, hätte das Spiel gewonnen werden müssen. Die für Kleine eingewechselte Britta Müller sorgte nach zwei Glanzparaden von Bischoff für das 27:25. Nach dem Anschlusstreffer scheiterte Edita Medjenovic an der überragenden Gästetorfrau, holte aber immerhin eine Zeitstrafe heraus. Doch selbst in Überzahl gelang dem TVL der entscheidende Treffer nicht. Susanne Dohe traf 45 Sekunden vor Schluss nur die Latte, 15 Sekunden später glich Dellwig aus. Im letzten Angriff scheiterte Kirstin Dörr noch einmal an der Gäste-Torfrau.
»Unsere Abwehr war heute katastrophal, wir haben undiszipliniert gespielt. Das hat sich schon im Training angedeutet, wo zuletzt einfach zu viele Leute gefehlt haben. Man sieht, dass in dieser Liga scheinbar jeder gegen jeden punkten kann«, lautete das Fazit von Trainerin Andrea Nobbe, die in den nächsten drei Wochen auf Iris Zarbock (Urlaub) verzichten muss.
TV Lenzinghausen: Haubrock, Bischoff (ab 20.), Wickemeyer (2), Kleine (6/1), Dörr (4), Böke-Schwarze (2), Pieper (2), Kreft (1), Zarbock (2), Medjenovic (5/5), Dohe (1), Müller (2).

Artikel vom 17.10.2005