Der Kölner Dom wurde erst vor 125 Jahren vollendet
Kölner Dom von oben: Der Schluss-Stein wurde vor 125 Jahren gesetzt.Foto: dpa
Köln (dpa). Es gibt Bauwerke, von denen fast jeder Mensch ein Bild im Kopf hat. Der Eiffelturm in Paris gehört dazu, der Taj Mahal in Indien - und der Kölner Dom. Zuletzt gingen im August Bilder der gotischen Kathedrale am Rhein um die Welt, als Papst Benedikt XVI. vor dem Portal zu den Gläubigen sprach und Jugendliche aus aller Herren Länder zum goldenen Dreikönigsschrein pilgerten. Als 1248 die Arbeit am Dom begann, mussten die Bauleute noch jeden einzelnen Stein mit Seilwinden in die Höhe ziehen. Vollendet wurde das Gotteshaus erst mehr als 600 Jahre später: Am 15. Oktober 1880, vor 125 Jahren, setzten Bauleute den Schlussstein in die Kreuzblume des 157 Meter hohen Südturms ein. Gebaut wurde die Kathedrale einst, um dem Dreikönigsschrein ein würdiges Dach zu bieten. 1162 wurden die vermeintlichen Gebeine der ersten Christuspilger aus Mailand geraubt und machten Köln zu einem der wichtigsten Wallfahrtsorte der Welt. Das ist die Stadt bis heute geblieben - inzwischen überwiegt jedoch eine neue Art von Pilgern: Bis zu neun Millionen Touristen besuchen den Dom pro Jahr. Nach dem Baubeginn im Mittelalter ging es 70 Jahre lang rasch voran: 1322 wurde der Chor eingeweiht. Dann aber ließ das Tempo nach, 1410 wurde die Arbeit für mehr als 400 Jahre unterbrochen. Erst Anfang des 19. Jahrhunderts kam noch einmal Schwung in die Dom-Idee. Das Mittelalter wurde wieder modern, und nach dem Sieg über Napoleon - dessen Truppen den Dom als Magazin missbraucht hatten - suchte das zusammenwachsende Deutschland nach einem Sinnbild. Der Dom war ein Symbol für die deutsche Nation, weil er augenfällig unvollendet war«. Die Arbeiten dauerten von 1842 bis 1880. Die Arbeiten am Dom gehen bis heute weiter - ohne Gerüst ist er nie zu sehen. Groß gefeiert wird das 125-jährige Jubiläum nicht.
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