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Das Wachstum
braucht die
Wissenschaft

Uni Paderborn kooperiert mit Wirtschaft

Von Prof. Dr. Nikolaus Risch
Paderborn (WB). Ein vernetzter Prozess von Aktivitäten in Bildung, Forschung und Wirtschaft ist für die wirtschaftliche und soziale Innovationskraft einer Gesellschaft unabdingbar. In der Wissenschaft stehen die Ideenbildung, die Erforschung der wissenschaftlichen Grundlagen sowie die anwendungsorientierte Forschung und die Entwicklung marktfähiger Produkte im Vordergrund.

Innovationsförderung muss kurzfristigen Produktentwicklungen entgegenwirken und umfassend Bildung und Forschung als Basis von Innovationen ansehen. Eine qualifizierte Ausbildungsbasis, höchstmögliche Exzellenz in der Forschung und deren Vernetzung mit der Wirtschaft sind Voraussetzungen für Innovation.
Die Hochschulen bilden somit eine wichtige Schnittstelle im Wissenschaftssystem sowohl in der Forschung als auch in der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Nachwuchs gewinnen und fördern ist ein Qualitätsmerkmal von Wissenschaft.ÊÊ
Eine hohe Qualität in der beruflichen und akademischen Ausbildung ist eine wesentliche Voraussetzung für die Leistungsfähigkeit der regionalen sowie nationalen Wirtschaft. Es müssen daher verstärkte Anstrengungen unternommen werden, um junge Menschen aus dem In- und Ausland zu qualifizieren und für die Wirtschaft interessant zu machen.
Die Universität Paderborn ist auf nachhaltige Weise durch Kooperationen mit der regionalen und überregionalen Wirtschaft verbunden. Dazu tragen die bereits einer breiteren Öffentlichkeit bekannten »Public Private Partnerships« (PPP) wie das L-LAB (mit der Firma Hella) und das C-LAB (mit der Firma Siemens) ebenso bei wie die Verknüpfungen über die International Graduate School der Universität, über duale Studiengänge mit den Firmen Benteler und Siemens und über vielfältige Einzelprojekte praktisch aller fünf Fakultäten.
In den vergangenen Jahren hat sich zudem eine erfreuliche Zahl von jungen Unternehmen aus der Hochschule ausgegründet und den regionalen Wirtschaftstandort damit nachhaltig gestärkt. Die Universität fängt diesen Trend mit ihren Transferaktivitäten auf, indem sie im Besonderen die Stärkung des Gründergeschehens fokussiert. Hierzu wird derzeit eine Gründerstudie durchgeführt, deren Ergebnisse aussagekräftige Informationen über das Gründergeschehen am universitären Standort Paderborn liefern sollen. Mit Hilfe der Gründerstudie wird zum einen das Gründergeschehen der letzten zehn Jahre reflektiert sowie eine kritische Betrachtung der allgemeinen Rahmenbedingungen für die Gründer vorgenommen.
Das Projektvorhaben zur Absolvierung einer Gründerstudie ist eine aufbauende Maßnahme des ExaM-Projektes, dasÊim Oktober 2003 initiiert wurde. ExaM widmet sich der gezielten Ansprache und sowie der individuellen Gründungsmotivation des akademischen Mittelbaus.
Die Zielsetzung der Informationsaufgabe zum Thema Existenzgründungen wird darüber hinaus seit dem Wintersemester '98/99 durch das Projekt »SIGMA: Selbstständig?! - Initiative zur Förderung von Gründungen, Mittelstand und Arbeitsplätzen« angestrebt.
Dieses Projekt stellt eine Kooperation der TechnologiePark GmbH und der Technologie-Transferstelle der Universität Paderborn dar und bietet Studenten und Angehörigen der Hochschule die Möglichkeit, während des Studiums Gründungs-Know- how an der Universität Paderborn zu erwerben. Dadurch, dass Existenzgründungen unterstützt werden, kann technologisches Wissen aus der Universität Paderborn in verbesserter Form in die Wirtschaftsunternehmen hinein transportiert werden, um so wichtige Kooperationen zu fördern.
Hinzu kommt, dass nach der Änderung des Paragraphs 42 des Arbeitnehmererfindergesetzes konsequent ein geschärftes Bewusstsein für die wichtige Bedeutung der Ressource »Wissen« erzeugt wird. Insbesondere auch den Wert und Nutzen von Patenten und weiterer gewerblicher Schutzrechte. Ausgehend von dieser Notwendigkeit haben sich die Universitäten Bielefeld, Dortmund, Münster und Paderborn mit dem Projekt POWeR das Ziel gesetzt, zusammen ein regional zugeschnittenes Informations- und Qualifizierungsprogramm zur Verbesserung der verwertungsorientierten Patentkultur in den Hochschulen und ihren Regionen zu schaffen.
All diese Projekte zielen auf den spürbaren Erfolg von personeller Motivation und Qualifizierung ab. So bietet die Universität ihren Absolventen und Mitarbeitern zukunftsweisendeÊ Impulse für einen innovativen Blickwinkel auf individuelle Perspektiven, beispielsweise in Form vonÊ Unternehmensgründungen.
Laut einer Studie der Stiftung Westfalen-Initiative zum Thema Innovationspotenziale in Westfalen hat der IHK-Bezirk Bielefeld, der auch den Universitätsstandort Paderborn beinhaltet, in den vergangenen Jahren eine überdurchschnittliche Ausgründerquote zu verzeichnen gehabt.ÊEine auch in der Zukunft wirtschaftlich erfolgreiche Region zeichnet sich durch die bilaterale Anordnung von wirtschaftlichen Einrichtungen zum einen und ein Netz von Universitäten und Fachhochschulen zum anderen aus.
Als Quelle von Forschung haben die Hochschulen in den vergangenen Jahren kontinuierlich neue Impulse gesetzt und speziell auch die Chancen der regionalen Wirtschaft im Wettbewerb durch regelmäßige wissenschaftliche Innovationen verbessert. Die Universität Paderborn wird sich dieser Verantwortung auch zukünftig aktiv stellen.
www.uni-paderborn.de

Artikel vom 22.10.2005