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Enge Verzahnung von Lehre und Praxis

Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) bietet beste Berufschancen für ihre Absolventen

Paderborn (WB). Mit einem eigenständigen Profil hat sich die Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) in der Region Paderborn etabliert. Neben der engen Verzahnung von wissenschaftlicher Lehre und unternehmerischer Praxis zählen die Informatik-Kompetenz und die internationale Ausrichtung zu ihren Besonderheiten.

Träger der FHDW ist das Bildungszentrum für informationsverarbeitende Berufe, das 1972 durch den Computerpionier Heinz Nixdorf gegründet wurde. 1993 startete die FHDW den Studienbetrieb mit 36 Studierenden in Paderborn. Aus diesen Anfängen heraus hat sich die FHDW mit ihren Standorten in Paderborn, Bielefeld und Gütersloh zu einer festen Größe in Ostwestfalen entwickelt.
Auch an den weiteren Standorten Hannover, Celle und Bergisch Gladbach wird das Studienkonzept der FHDW sowohl von Studierenden als auch Unternehmen sehr geschätzt. Im Oktober startete der Studienbetrieb in Dresden. Damit bereiten sich insgesamt 2000 eingeschriebene Studierende an der FHDW auf ihren Einstieg in das Berufsleben vor, etwa 800 von ihnen in Ostwestfalen.
Als »Praxis-Hochschule« geht die FHDW in besonderer Weise auf die Anforderungen der Wirtschaft ein. Ihre duale Studienkonzeption bereitet die Studierenden bereits während des Studiums auf einen optimalen Einstieg in das Berufsleben vor. Darin liegt auch der signifikante Unterschied zwischen der FHDW und staatlichen Hochschulen: Im dualen FHDW-Studium wechseln die Studierenden quartalsweise zwischen Hochschule und Unternehmen. So können die jungen Leute bereits während des Studiums aktiv im Unternehmen mitarbeiten.
Durch diese Studienorganisation ist die FHDW eng mit den mittelständischen sowie den Großunternehmen der Region verbunden, die die FHDW zur Personalentwicklung nutzen. Kooperationen bestehen zum Beispiel mit der Deutschen Telekom (Bonn), Bertelsmann, Miele (Gütersloh), Stute, Benteler (Paderborn), Dr. Oetker, Böllhoff und der MöllerGroup (Bielefeld) sowie mit zahlreichen Softwarehäusern, Beratungsunternehmen und Steuerberatern.
Bis 2010 müssen die Hochschulen die Strukturreform mit den neuen Bachelor- und Master-Abschlüssen umsetzen. An die Stelle der einstufigen Konzeption tritt das international weit verbreitete System einer gestuften Hochschulausbildung. Im Anschluss an ein dreijähriges praxisorientiertes Basisstudium mit dem Bachelor-Abschluss können Interessenten ein wissenschaftsorientiertes Studium mit Master-Abschluss anhängen. »Wir sehen in den neuen gestuften Abschlüssen größere Möglichkeiten für die Hochschulqualifizierung junger Leute, insbesondere unter dem Aspekt der Internationalisierung“, erläutert FHDW-Leiter Prof. Dr. Franz Wagner den frühzeitigen Einstieg der FHDW. Im Oktober starteten die ersten Interessenten an den drei Standorten mit Bachelor-Studiengängen.
Die managementorientierten Master-Studiengänge vertiefen oder erweitern das vorhandene Wissen. Sie bietet die FHDW berufsbegleitend mit Präsenz- und E-Learning-Phasen an. Den Auftakt machte der berufsbegleitende MBA-Studiengang (Master of Business Administration) in Paderborn, der im Mai 2005 begann.
Das Studienangebot der FHDW konzentriert sich auf die Bereiche Betriebswirtschaft und Angewandte Informatik. Im Bereich der Betriebswirtschaft können sich die Studierenden zwischen zwei Ausprägungen entscheiden: Im Studiengang Business Administration werden sie in den Spezialisierungen Mittelständische Wirtschaft, Steuern und Finanzdienstleistungen auf Führungsaufgaben bei Mittelständlern und Berufskarrieren in Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung sowie bei Banken, Versicherungen und Finanzdienstleistern vorbereitet. Der Spezialisierungsbereich Vertriebsmanagement betont insbesondere die Vertriebskomponente.
Auch im Bereich der Angewandten Informatik können die Studierenden zwischen verschiedenen Spezialisierungen wählen: Die Spezialisierung Wirtschaft bereitet auf die Anwendungsentwicklung im betrieblichen Umfeld vor. Die Ausrichtung Medien legt ihre Schwerpunkte auf das Thema Contentmanagement sowie die Entwicklung von multimedialen Systemen. Der Bereich Technik fokussiert auf eine Systementwicklung von technischen Komponenten zum Beispiel für die Automobil- und Produktionstechnik.
Der Studiengang International Business legt den Fokus vor allem auf die Internationalisierung der Wirtschaft. Von besonderer Wichtigkeit ist in diesem Zusammenhang die Sprachkompetenzentwicklung, die unter anderem durch den regelmäßigen Einsatz von ausländischen Gastdozenten gefördert wird. Wichtige Teile der Vorlesungen werden in Englisch gehalten.
Zudem unterhält die FHDW intensive Kooperationen zu Hochschulen in England, Frankreich, Spanien, Kanada und Lateinamerika. Erst kürzlich konnte eine weitere Kooperation zum Austausch von Studierenden und Dozenten mit einer Hochschule in Jinan in China geschlossen werden. So können Studierende aus Paderborn in Jinan studieren und dort auch Praxisphasen absolvieren.
Besondere Unterstützung erfährt die FHDW im Bereich der Angewandten Informatik durch die Heinz-Nixdorf-Stiftung. Sie wird unter anderem durch eine Stiftungsprofessur für technische Informatik gefördert. Im Rahmen der Stiftungsprofessur initiierte die FHDW ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt, das sich mit verteilten Anwendungen im Web beschäftigt. Die Nutzung der Web Service-Technologie untersucht das Forschungs- und Entwicklungsprojekt der FHDW in enger Zusammenarbeit mit Partnern ausÊIndustrie und Wirtschaft.
Die enge Zusammenarbeit in der Nachwuchsentwicklung für die Unternehmen führte zu einer Kooperation im Bereich der angewandten Forschung, so beispielsweise mit Claas (Harsewinkel) oder S & N (Paderborn). Zudem werden Unternehmen in Beratungsprojekten mit Professoren der FHDW unterstützt, zum Beispiel im Fall von Fujitsu Siemens Computers (München) oder Bertelsmann (Gütersloh).
Die FHDW mit ihrem praxisorientierten dualen Studium ist damit nicht nur für ihre Studierenden, sondern auch für die Unternehmen der Region ein verlässlicher Partner. Konsequente Leistungsorientierung und straffe Organisation führen dazu, dass nahezu alle Absolventen in Fach- und Führungspositionen der Wirtschaft einsteigen.
www.fhdw.de

Artikel vom 22.10.2005