Berlin (dpa). Trotz des Spardrucks durch die Gesundheitsreform werden in Deutschland noch immer zu viele neue Medikamente verschrieben, die nicht wirksamer, aber teurer sind als herkömmliche Mittel. Dadurch entstehen unnötige Mehrausgaben, die im vergangenen Jahr 2,9 Milliarden Euro ausmachten. Ein entsprechendes »Sparpotenzial« ermittelte der neue Arzneiverordnungsreport. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) zeigte sich enttäuscht. Sie warf der Selbstverwaltung von Ärzten und Krankenkassen Versagen bei der Ausgabensteuerung vor und drohte mit dem Eingreifen des Gesetzgebers. Es gebe keinen Grund, etwas zu verschreiben, »das 300 Prozent teurer ist«, wenn gleichwertige, aber deutlich preiswertere Mittel zur Verfügung stünden.