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Erlebnisreiche Tage verbringen derzeit 34 Kinder aus Ostwestfalen-Lippe auf dem Schulbauernhof in Ummeln, ausgefüllt mit vielen Aktivitäten.

Schulbauernhof echtes Erlebnis

Elterninitiative »Hand an Hand« unterstützt Freizeit krebskranker Kinder

Ummeln (ho). »Darauf freuen wir uns in jedem Jahr«, schwärmt Elisabeth Lüdtke von der Elterninitiative »Hand an Hand« »von dem tollen Aufenthalt auf dem Ummelner Schulbauernhof«. 34 krebskranke Kinder aus Ostwestfalen und ihre Betreuer verleben dort derzeit eine einwöchige Freizeit. Bereits im sechsten Jahr verbringen Mädchen und Jungen, die unter der tückischen Krankheit leiden, erlebnisreiche Tage in gesunder Landluft.
Und dabei werden sie nicht nur »betüdelt«, sondern packen auch kräftig mit an. Besonders die allmorgendliche Fütterung der Tiere, Enten, Hühner, Puten, Schafe, Kaninchen, Katzen und Schweine, haben es den Kindern im Alter von vier bis zwölf Jahren angetan. Und besonders liebevoll gehen die Kleinen mit den kranken Ferkeln um. »Die bekommen immer frische Milch«, verrät Jana (7), die, wie viele ihrer Freizeitkameraden, »alle Tiere ins Herz geschlossen« hat. Nicht sonderlich beliebt der Küchendienst vom Frühstück zubereiten bis zum Abwasch. »Aber das gehört eben auch dazu«, schmunzeln die Kinder, die in Feld und Wald auch auf Entdeckungstour gehen. Spannend und lehrreich die anderen Aktivitäten.
Die Freizeit steht in diesem Jahr unter dem Motto »Altglas«. Und was man so alles aus achtlos fort geworfenen Flaschen, Blumenvasen und Trinkgläsern machen kann, lässt Kinder und Erwachsene gleichermaßen staunen. Die Glasteile werden mit spezieller Farbe bemalt, anschließend im Backofen gebrannt. »Die Jungs bevorzugen Fußball-Motive, die Mädel eher Blumen oder Marienkäfer«, sagt Elisabeth Lüdtke. Allen gemeinsam: sie sind mit großer Begeisterung und Spaß dabei, zumal das »tolle Herbstwetter« zum Werkeln im Freien einlädt.
Und auf den heutigen Donnerstag freuen sich die Kinder besonders: eine Zaubershow steht auf dem Programm. Die Betreuer üben mit den verschiedenen Gruppen Zaubertricks, die dann jeder vorführen darf. Gabriele Ankewitz vom Schulbauernhof: »Die Kinder leben in dieser Atmosphäre so richtig auf«.
Die Betreuung haben Eltern und ehrenamtliche Mitarbeiter der »Elterninitiative krebskranker Kinder Ostwestfalen-Lippe e.V.» Hand an Hand« übernommen. Das Bedürfnis, sich gegenseitig bei der Bewältigung der kräftezehrenden Krankheit zu unterstützen, Trost und Hilfe zu spenden und die eigene Erfahrung mit jemandem teilen zu können war die treibende Kraft, durch die »Hand an Hand« ins Leben gerufen wurde. 70 Mitglieder in Ostwestfalen-Lippe gehören der Elterninitiative, die im Dachverband »Deutsche Leukämie-Forschungshilfe« organisiert ist, an.
»Hand an Hand« betreut die hämatologischen und onkologischen Abteilungen der Kinderklinik Bethel, kümmert sich auch um finanzielle Unterstützung in besonders schwierigen Fällen, will aber vor allem von der Krankheit betroffenen Kindern und deren Eltern das Leben erleichtern helfen und gemeinsame Aktivitäten organisieren.

Artikel vom 13.10.2005