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Baustelle Landgericht:
Flure erhalten neues Glas

Bis Jahresende auf Gängen zugige Atmosphäre

Bielefeld (uko). Das Landgericht Bielefeld gleicht einmal mehr einer Baustelle: An den inneren Glasfassaden sollen bis zum Jahresende notwendige Renovierungsarbeiten durchgeführt werden. Die Arbeiten werden voraussichtlich eine halbe Million Euro kosten.

Der neue Erweiterungsbau des Landgerichts am Niederwall, der den alten Ulmenflügel ersetzte, wurde seit 1966 gebaut und schließlich im Herbst 1969 bezogen. Die inneren Laubengänge zum Innenhof, in dem der Schwurgerichtssaal liegt, wurden mit gloßflächigen Glasfassaden versehen. Zudem wurden großzügige Pflanzgruben installiert.
Untersuchungen zeigten jetzt, daß die »Schwellhölzer unterhalb der Glaswände weggefault sind«, sagte gestern Odhild Hahn, die Sprecherin des Bau- und Liegenschaftsbetriebes (BLB) Nordrhein-Westfalen, Bielefeld. Das BLB unterhält und verwaltet die landeseigenen Immobilien und kassiert dafür - wie von der Justiz - auch Mietzins.
In den vergangenen Tagen wurden alle Pflanzen der Gruben entsorgt. Die bisher undichten Pflanzgruben wurden vollständig ausgekoffert und nun mit wasserundurchlässiger Teichfolie ausgelegt und mit Schienen befestigt. Ein Bielefelder Gartenbaubetrieb füllte die Gruben nun mit Granulat und Muttererde auf.
Die Fensterfassaden sollen mit Stahlstützen unterbaut werden, statt des bisherigen Einscheibenglases soll eine Wärmeschutzverglasung eingebaut werden. Gegenbenenfalls sollen die mehrere hundert Kilogramm schweren Glasscheiben mit Hilfe eines Krans in den Innenhof des Landgerichts transportiert werden. Odhild Hahn schloß gestern jedoch nicht aus, daß das Isolierglas auch auf andere Weise in das Gebäude geschafft werden könne.
Die Arbeiten sollen nach Aussage der BLB-Sprecherin aber noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Bis zum Ende der Renovierung wird es also im Landgericht sehr zugig sein: Die Flure zum Amtsgericht und die große Halle sind lediglich mit Plastikplanen von den Baubereichen abgetrennt. Die Kosten der Umbauarbeiten belaufen sich nach Angaben von Odhild Hahn auf eine Summe von 500 000 Euro.

Artikel vom 12.10.2005