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»Deutsche Eichen« im frischen Wind

In Gedenken an Otto Müller: Kusenbaum etabliert sich in der Bezirksliga

Bielefeld (WB/wjö). Die Fußball-Bezirksliga staunt derzeit über Aufsteiger SC Canlar und auch über DE Kusenbaum. Im Jahr eins nach Otto Müller schwanken die »Deutschen Eichen« keineswegs im Abstiegssturm, sondern kletterten heimlich, still und leise auf den siebten Tabellenplatz empor.

»Bei uns weht in der Tat ein frischer Wind. Wir engagieren uns allerdings auch in Gedenken an unseren verstorbenen Obmann Otto Müller«, sagt Nachfolger Axel Grimmig und stellt fest: »Schließlich haben wir ihm viel zu verdanken.«
Durch den Tod des »Mr. Kusenbaum« mussten die Strukturen im Verein zunächst neu geordnet werden. Axel Grimmig freut sich, dass er mit Pressesprecher Rainer Steinkühler und Betreuer Klaus Eickhölter zwei Mitstreiter gewinnen konnte, auf die stets Verlass ist. »Mit ihnen konnten wir nicht nur die vielen Prognosen sogenannter Insider widerlegen, dass es ohne Otto bei uns nicht weitergeht, sondern wir lieferten bisher eindeutig den Gegenbeweis«, deutet der neue Fußballobmann auf die bisherige Bilanz von elf Punkten aus acht Spielen hin.
Vorjahresaufsteiger DE Kusenbaum scheint sich in der Bezirksliga etabliert zu haben. »Unser Trainer Daniel Diekmann leistet vorzügliche Arbeit und kommt bei den Jungs sehr gut an«, lobt Grimmig den Coach. Zudem stellt er fest: »Dass bei uns ein frischer Wind weht, hat sich schon herumgesprochen. Viele junge Fußballer fragen an, ob sie bei uns spielen können.«
Als Gewinn bezeichnet der »Kusen-Chef« den jungen Mimoun Bouaid, hinter Goalgetter Peter Güthoff (9 Treffer) mit vier Toren zweitbester Schütze. »Wie der Junge sich einbringt ist schon phänomenal.« Trotz aller Euphorie haben die »Deutschen Eichen« ihr Klassenziel nicht aus den Augen verloren. Hübsch bescheiden bleiben, heißt die Devise. Und Axel Grimmig erinnert: »Wir kämpfen nach wie vor gegen den Abstieg.«
Ein Lob kam letzten Sonntag aus berufenem Munde. Nach Kusenbaums 3:3 bei Arminia III staunte DSC-Urgestein Hannes Scholz: »Die spielen ja richtig guten Fußball.« Wenn es nach den Plänen von Daniel Diekmann geht, soll es in Zukunft noch besser werden. »Die Trainingsbeteiligung ist okay. Freitags habe ich manchmal 18 bis 20 Spieler zur Verfügung. So einen Zulauf hatten wir noch nie.« Und weil die »Kusen« inzwischen auch auf dem renovierten Oldentruper Rasen so richtig heimisch geworden sind, haben ihnen sogar Arminias Profis ein Freundschaftsspiel im kommenden Früjahr in Aussicht gestellt. Freut sich Axel Grimmig: »Davon hätten wir früher nie zu träumen gewagt.«
Sonntag gastiert am Krähenwinkel die zweite Mannschaft des SC Wiedenbrück. »Mit ein bisschen Glück und dem nötigen Selbstvertrauen können wir auch diese Partie gewinnen«, hofft Grimmig auf einen weiteren »Dreier« und stellt fest: »Damit hätten wir uns endgültig im Tabellenmittelfeld festgesetzt.«

Artikel vom 12.10.2005