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Leck: Kanal läuft auf acht Kilometern leer

Wasser strömt aus 40 Meter langem Riss

Olfen (dpa). Aus einem Leck im Dortmund-Ems-Kanal bei Olfen (Kreis Coesfeld) sind gestern erhebliche Wassermassen ausgetreten. Es werde von 1,5 Millionen Kubikmetern Wasser ausgegangen, sagte ein Polizeisprecher in Coesfeld.

Die Schifffahrt wurde unterbrochen. Der etwa 40 Meter lange Riss am Kanal entstand vermutlich durch Bauarbeiten an der Überführung des Kanals über den Fluss Lippe. »Es gibt keine besondere Gefährdung, da sind vornehmlich Äcker und Wiesen«, sagte ein Sprecher der Wasserschutzpolizei. Der Kanal müsse aber mehrere Tage gesperrt bleiben. Um den Wasserabfluss zu stoppen, wurden Sperrtore des Kanals bei Datteln und in der Nähe von Lüdinghausen geschlossen. Aus dem dazwischen liegenden acht Kilometer langen Abschnitt lief das Wasser ab. Die Wassermassen ergossen sich in die Lippe. Die Polizei sperrte den Unglücksort mit Gittern ab. Aus einer weiteren Stelle wurde kontrolliert Wasser abgelassen. Etwa acht Stunden dauerte es, bis der Kanalabschnitt gestern Abend leer gelaufen war. Danach sollte mit der Reparatur des Lecks begonnen werden.
Günter Nogatz, der Leiter des Wasser- und Schifffahrtamts Rheine, berichtete, an der Unglücksstelle werde derzeit eine neue Kanal-Überführung gebaut. Ein für die Montage von Stahlteilen eingesetzter Kran sei umgekippt, nachdem der Kanal undicht und der Kran von den Wassermassen unterspült worden sei. Menschen seien dabei aber nicht zu Schaden gekommen.
Der Dortmund-Ems-Kanal wird seit Jahren ausgebaut. Dabei wird die Wasserstraße bei laufendem Betrieb verbreitert und ausgebaggert.

Artikel vom 12.10.2005