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DSV bringt mehr
Öl in den Raps

Rasen-Samen für die WM-Stadien

Von Bernhard Hertlein
Lippstadt/Salzkotten (WB). Die Saat geht auf: Vom Speiseöl bis zum Biodiesel wird immer mehr Raps eingesetzt. »Oase«,Êdie Raps-Sorte mit dem größten Ölanteil, wurde in Lippstadt und dem Salzkottener Ortsteil Thüle von der Deutschen Saatveredelung (DSV) entwickelt.

Die DSV ist nach der Göttinger KBS die Nummer 2 unter den deutschen Saatherstellern. Bei Gräsern besitzt das Unternehmen sogar die Marktführerschaft. Damit steht fest: Der Samen jener Rasenflächen, auf denen 2006 die besten Fußballer in Deutschland um die Weltmeisterschaft kämpfen, wurde zu einem großen Teil in Ostwestfalen-Lippe gelegt.
Drittes Standbein neben Raps und Gräsern ist seit dem Fall der Mauer und der Übernahme eines Saatgut-Herstellers in Dresden Getreide. »Auf diesem Feld befinden wir uns noch im Aufbau«, sagte gestern die stellvertretende Marketingleiterin Marion Nölkensmeier anlässlich des Besuchs einer Delegation aus der kanadischen Provinz Manitoba. Angeführt wurde sie von der dortigen Landwirtschaftsministerin Rosann Wowchuk.
In Winnipeg in Manitoba produziert ein Tochterunternehmen der DSV seit dem Anfang der neunziger Jahre Raps-Saatgut für den gesamten nordamerikanischen Markt. Dort beteiligt sich das Unternehmen auch an gentechnischen Versuchen. In Europa ist das verboten. Eine Lieferung nach Deutschlnad ist deshalb Nölkensmeier zufolge völlig ausgeschlossen.
Die Raps-Studien in OWL zielen einerseits auf eine Steigerung des Ölgehalts, um die Produktion von Biodiesel noch attraktiver zu machen. Gleichzeitig forscht die DSV auch daran, durch eine andere Zusammensetzung der Fettsäuren Rapsöl als Nahrungsmittel noch gesünder zu machen.
Die 340 Beschäftigten der DSV erwirtschafteten im vergangenen Jahr einen Umsatz von 60 Millionen Euro, Tendenz leicht steigend. Eigentümer sind 900 Gesellschafter, darunter überwiegend Landwirte, die das Saatgut vermehren. Viele von ihnen wohnen im Raum Soest-Lippstadt-Paderborn.
Zur Unternehmensgruppe gehören auch zwei Tochterfirmen in Polen und Kanada mit insgesamt etwa 25 Beschäftigten sowie das Saaten-Union Resistenzlabor in Oerlinghausen bei Bielefeld.
www.dsv-saaten.de

Artikel vom 12.10.2005