12.10.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Preiswerte Lösung abgelehnt

Stadt: Wegweiser zum Japanischen Garten soll 1 500 Euro kosten

Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). Der Japanische Garten in Bethel lockt immer mehr Besucher an. Problem, vor allem für auswärtige Gäste: Die Anlage ist schwer zu finden. Die Deutsch-Japanische Gesellschaft (DJD) möchte an den Ausfallstraßen Hinweisschilder installieren, die pro Stück 80 Euro kosten. Der Oberbürgermeister sagt in Absprache mit den Fachämtern nein. Die Verwaltung schlägt eine Lösung vor, die 1500 Euro teuer ist.

Eberhard David hatte der Gesellschaft zur Einweihung des Gartens ein Hinweisschild geschenkt. Und genau solche Wegweiser wünscht man sich nun - als kleines Zusatzschild »wie beispielsweise für Fahrrad- und Wanderwege üblich«. Ein solches Schild würde, so Gisela Bremer, Geschäftsführendes DJG-Vorstandsmitglied, »um die 80 Euro« kosten: »Das wäre für uns als gemeinnütziger Verein erschwinglich.«
Gegen eine Wegweisung an sich hätte die Kommune auch keine Bedenken, aber sie besteht auf einer Beschilderung auf einem schon bestehenden so genannten Tabellenwegweiser, der Ziele innerhalb Bethels wie Gilead IV, Mara/Kidron oder den Sportpark Gadderbaum ausweist. Weil auf den zurzeit aufgestellten Wegweisertafeln aber kein Platz für ein weiteres Ziel sei, müssten komplett neue Tafeln aufgestellt und montiert werden. Kosten pro Tafel: 1500 Euro. Gisela Bremer: »Das können wir uns nicht leisten.«
Sie weiß, dass der Japanische Garten von der Anzahl der Besucher nicht mit Zielen wie der SchücoArena oder dem Ringlokschuppen zu vergleichen ist, betont aber: »Gut 800 Informationsblätter, die am Gartenportal befestigt sind, wurden bereits mitgenommen, bei Veranstaltungen nehmen allein an den Gartenführungen bis zu 200 Menschen teil.« Zudem bekämen die Mitarbeiter des dem Garten unmittelbar benachbarten Hotel Lindenhof immer wieder zu hören, die Anlage sei »so schwer« zu finden. Gisela Bremer: »Auch, wenn er im Bielefeld-Stadtplan aufgeführt ist - man kann nicht erwarten, dass jeder auswärtige Besucher eine Karte dabei hat.«
Im Februar 2005 hatte das Amt für Verkehr die Hinweisbeschilderung bereits abgelehnt mit der Begründung, für Verkehrsteilnehmer aus Bielefeld sei die Beschilderung für »das Auffinden des Japanischen Gartens« ausreichend. Eine Ausschilderung für ortsunkundige Besucher von außerhalb »wäre nur möglich, wenn ein erhebliches Aufkommen an Zielverkehr zu verzeichnen wäre«. Gisela Bremer bedauert, dass die »billige Lösung« mit kleinen Zusatzschildern abgelehnt worden ist. Das Argument der Stadt, man wolle sich auf unbedingt notwendige Schilder beschränken, sei zwar nachzuvollziehen, aber: »Angewandt wird der Gedanke des 'Weniger ist mehr' an anderen Stellen aber auch nicht.«
Für alle, die nicht wissen, wo der Japanische Garten ist und die auch ohne Hinweisschilder hinfinden möchten: entweder von der Bodelschwinghstraße oder von der Artur-Ladebeck-Straße in den Quellenhofweg einbiegen, weiterfahren bis zum Hotel Lindenhof, Quellenhofweg 125; dort gibt es auch Parkplätze.

Artikel vom 12.10.2005