14.10.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Lösung des Falls mit
Charme und Intuition

Christiane Hörbiger und Michael Mendl im ARD-Film

ARD, 20.15 Uhr: Die Handlung wirkt nicht neu: Eine reifere Dame will dem feschen jungen Lehrer auf einem Reiterhof mal auf den Zahn fühlen.

Sie will nun mal wissen, ob der auch fürs Töchterchen der Richtige ist und was es mit der Ex-Freundin des Schwiegersohns in spe auf sich hat. Zugleich deckt sie ein Verbrechen auf. Das ist der Stoff, aus dem die »Hengstparade« nach einem Roman von Gaby Hauptmann gestrickt ist.
Wer hatte Interesse am Tod der schönen Marga, die, obgleich brillante Reiterin, bei einem Ausritt im Wald vom Pferd gestürzt ist? Wer hat den streunenden Hund auf sie losgelassen? Hella Fischer (Christiane Hörbiger) löst die Probleme mit damenhaftem Charme und weiblicher Intuition. Durchaus prominente Mitspieler und teilweise Helfer sind dabei Michael Mendl, Eva Herzig, Michael Roll, Katja Studt, Siemen Rühaak und Daniela Ziegler.
Eine geeignete Rolle für Christiane Hörbiger, nach dem zweiteiligen »Alpenglühen« mit Partner Götz George eine der Lieblingsprotagonistinnen des ARD-Freitagabends, die dort den Filmen Quote und Qualität sichern soll. Aber anders als andere Aushängeschilder wie Marianne Sägebrecht oder Ottfried Fischer, die oft ähnliche Rollen spielen, setzt das Erste bei ihr auf Vielfalt.
»Im »Alpenglühen« haben wir die komische Hörbiger erlebt, hier die mehr damenhafte, weichherzige«, sagt Hans-Wolfgang Jurgan, Geschäftsführer der ARD-Tochter Degeto. »Schon in unserem nächsten gemeinsamen Film, ÝDie Dame in RotÜ, wird sie als reifere Schauspielerin, an deren Dominanz die eigene Tochter kaputt geht, ganz anders und sehr dramatisch sein.«
Das Drehbuch schrieb bei der sechsten Verfilmung eines ihrer Bücher Bestseller-Autorin Gaby Hauptmann zum ersten Mal selbst, gemeinsam mit dem Krimi-Experten Felix Huby. »Die Arbeit ging erstaunlich glatt und führte zu einer gewissen Gewaltenteilung«, sagt die am Bodensee lebende ehemalige TV-Moderatorin. »Huby konzentrierte sich auf den kriminalistischen Handlungsstrang, ich mehr aufs Melodram.«
Mühen will sie dabei nicht gehabt haben: »Ich bin von Natur aus ein sehr optischer Mensch und sehe schon beim Schreiben eines Romans lauter Bilder an mir vorüberziehen«, sagt Hauptmann. Dem Thema Pferd bleibt die von Kindheit an begeisterte Reiterin treu und arbeitet derzeit an einem Buchzyklus über ein Pony, »Kaya«. Wenn es zur Verfilmung kommt, könnte die Mitautorin und Hauptmann-Tochter Valeska eine Hauptrolle übernehmen. Mama drängt es nicht vor die Kamera: »Höchstens mal als Krimi-Leiche, so zehn Sekunden lang.«

Artikel vom 14.10.2005