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Die musische Kraft von Feuer, Wasser, Erde, Luft

Neue Veranstaltungsreihe in der Capella hospitalis


Bielefeld (uj). »Wer sie nicht kennte, die Elemente, ihre Kraft und Eigenschaft, wäre kein Meister über die Geister.« Schon Goethes Faust beschwört die geheimnisvolle Kraft von Feuer, Wasser, Erde und Luft. Indes, nicht nur Alchimisten schöpften aus der Urkraft der Elemente, auch Dichtern, Denkern und Musikern dienten sie stets als Inspirationsquelle. Eigentlich verwunderlich, dass zuvor noch niemand auf die Idee gekommen ist, dem Naturquartett eine eigene Veranstaltungsreihe zu widmen. In der Capella hospitalis beginnt heute, 12. Oktober, 20 Uhr, eine Reihe musikalisch-poetischer Abende, die sich ganz den vier Elementen verschrieben haben.
Die neue Kulturreihe findet erstmals in Kooperation mit der Universität Bielefeld statt. »Es war uns wichtig, die Jugend einzubinden«, betonen Elisabeth Masé und Barbara Tschirnhaus, die guten Geister der Capella-Kultur, die sich zunehmend ein Standbein in der Stadt erobert. Und zwar ohne öffentliche Fördermittel, wie Barbara Tschirnhaus betont. »Die Künstler spielen ohne Gage, sie schätzen die Atmospähre des Raumes und die gute Akustik.«
So auch Rainer Koch. Der Schweizer Flötist (nicht Bielefelds Ex-GMD) begibt sich heute Abend auf die Schwingen der Luft und präsentiert Werke aus Barockzeit, Romantik und Moderne. Sein Programm hat er mit literarischen Texten abgestimmt, die von Helga-Catharina Lüggert rezitiert werden. Ausgewählt wurden die Werke von den beiden Literaturwissenschaftsstudentinnen Kristina Grote und Angelika Kitzka. Beide absolvieren bei Professor Dr. Wolfgang Braungart ein studienbegleitendes Praktikum und betreuen in diesem Rahmen die neue Veranstaltungsreihe in der Capella hospitalis. »Wir haben versucht, eine möglichst große Bandbreite abzudecken«, erklärt Grote und verweist auf Texte von Justus Georg Schottel (1612 - 1676) bis hin zu Else Lasker-Schüler (1869 - 1945) und Hans Magnus Enzensberger.
Weiter geht die musische Naturerkundungsreise am 8. Februar kommenden Jahres mit Mike Turnbullt (Schlagzeug) und Helmut Bieler-Wendt (Violine). Das Duo wird sich dann dem Element Wasser widmen.
Die Mezzosopranistin Edith Murasow hat am 14. Juni die dankbare Aufgabe, ein musikalisches Feuerwerk zu entfachen. Experimentelles darf man von Anke Züllich-Lisken, Gerd Lisken und Willem Schulz erwarten, die die Reihe am 11. Oktober 2006 mit Betrachtungen zum Element Erde beenden werden. Der Eintritt ist jeweils frei.

Artikel vom 12.10.2005