11.10.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Mit neuer Kraft und
den bewährten Kräften

Bei Grigat setzt die dritte Generation auf Massivmöbel

Von Michael Diekmann
und Carsten Borgmeier (Foto)
Bielefeld (WB). »Die Resonanz ist ausgezeichnet. Seit wir die Kunden angeschriebenhaben, steht das Telefon nicht mehr still«, freut sich Bernd Grigat (29). Gemeinsam mit seinem Bruder Ulf (30) startet der Diplomkaufmann am Donnerstag die dritte Generation der familiären Möbeltradition. Neuer Name: Möbel Grigat GmbH.

Die Entscheidung, das von Vater Uwe Grigat im April beendete Bielefelder Geschäft an bekannter Stelle an der Schuckenbäumer Straße 30 wieder aufleben zu lassen, brauchte nach einstimmiger Meinung der beiden Brüder keine lange Überlegung. Ulf Grigat: »Wir haben eine Kartei mit 21 000 Kunden. Darauf bauen wir gern auf.« Gleichzeitig präsentiert sich Grigat anders: jung, schlank, neu, sagen die beiden geschäftsführenden Gesellschafter. Um die Herausforderung des bundesdeutschen Möbelmarktes 2005 erfolgreich zu meistern, wurde die Firma kostenoptimiert, ohne auf vertraute Angebote wie einen Vollservice oder auf das von Kunden gern genutzte »Rundum-sorglos-Paket« zu verzichten.
Viele Kunden hatten bedauert, dass mit der Schließung ein Stück Wohnkultur in Bielefeld verloren gegangen war, berichtet Bernd Grigat. Man entwickelte deshalb ein neues Konzept, das sowohl der alten Tradition gerecht wird als auch neue Wege geht. Auf nahezu 5000 Quadratmetern Ausstellungsfläche bietet das Unternehmen Massivholzmöbel aus Teak, Eiche, Erle, Nussbaum, Buche, Kirsche und Kiefer in vollendeter Form an. Bernd und Ulf Grigat gründeten eine neue GmbH, mieteten die Geschäftsräume vom Vater und sorgten in der Ausstellung »für Durchblick«: Viele zuvor raumtrennende Wände wurden entfernt, um die Ausstellung licht und transparent neu gestalten zu können.
Unter dem Dach von Möbel Grigat gibt es künftig zwei getrennte Bereiche. Unter dem Titel »Studio Line« erwarten komplette Einrichtungskonzepte, nach Herstellern geordnet, ihre Kunden. Aus dem einstigen skandinavischen Schwerpunkt ist eine breite internationale Plattform geworden. Der Blick ruht auf Massivmöbeln, dazu auf Dienstleistung, Service und Beratung. Gleichzeitig entstand im ehemaligen Hochregallager das so genannte »Outlet«. Viele Hersteller stellen hier hochwertige Möbel zu Einstiegspreisen zur Verfügung.
Das Einrichtungshaus gibt es seit 45 Jahren. Gegründet von Großvater Siegfried Grigat in Langenhagen bei Hannover, wird hier bis heute das Stammgeschäft betrieben, zur Zeit in zweiter Generation von Uwe Grigat. In Bielefeld hatte sich das Unternehmen mit skandinavischem Wohnambiente, mit nordischen Designideen und wunderschöner Handwerkskunst einen Namen gemacht. Erst 1990 wurde das Fachgeschäft in der Wilhelmstraße aufgegeben und der eigenen Neubau an der Schuckenbaumer Straße zwischen Eckendorfer- und Herforder Straße bezogen. Hier schlägt am Donnerstag auch die Geburtsstunde des neuen »Möbel Grigat«.

Artikel vom 11.10.2005