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Schwieriger Weg zu den Opfern

Transport von Rettern und Medikamenten wird zum Problem

Islamabad/Hamburg (dpa). Der Transport von Rettern und Medikamenten in die entlegenen Gebiete der Erdbebenregion ist nach Angaben der deutschen Hilfsorganisation humedica ein großes Problem.
Straßen sind verschüttet oder zerrissen.
»Viele Straßen sind verschüttet«, sagte der Arzt Georg Müller von humedica in Islamabad. Er und seine Helfer waren am Sonntag in der pakistanischen Hauptstadt eingetroffen.
Viele Ortschaften seien extrem schwer zugänglich und nur mit Hubschraubern zu erreichen. Davon gebe es derzeit aber nicht genug, berichtete der Mediziner aus dem hessischen Solms. »Die pakistanische Armee ist damit überfordert.« So hätten 150 türkische Helfer noch nicht in die Krisengebiete aufbrechen können.
Müllers Team mit zwei Ärzten, einem Entwicklungshelfer und einem Katastrophenschutzexperten wollte mit einem Jeep in die Stadt Mansehra an der Grenze Pakistans zu China fahren. Die Straße dorthin sei wieder frei. In Mansehra starben 400 Kinder, als das Dach ihrer Schule einstürzte.
Die Helfer haben unter anderem Antibiotika, Verbandszeug und Schmerzmittel im Gepäck. »Wir sind zwar nur zwei Ärzte, aber jeder kann 200 bis 300 Menschen pro Tag untersuchen«, sagte Müller. Den Überlebenden des Bebens drohen nach Einschätzung des Arztes wegen der heißen Tage, der kalten Nächte und schlechter hygienischer Bedingungen Infektionen - etwa Magen- Darm-Erkrankungen und Erkältungen.

Artikel vom 11.10.2005