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Aus Besuchen
entstehen oft
Freundschaften

Seit 20 Jahren ehrenamtlich im Dienst

Von Annemargret Ohlig
(Text und Fotos)
Brackwede (WB). Paula Bouwense ist mit ihren 94 Jahren noch »gut drauf«. Und doch: Mehr als neun Jahrzehnte bringen einfach Probleme und Problemchen mit sich, die sie nicht immer allein meistern kann. Außerdem ist der Freundes- und Bekanntenkreis naturgemäß stark geschrumpft.

Dennoch ist Paula Bouwense nicht einsam. Für gewöhnlich kommt nämlich zweimal in der Woche Abwechslung in ihren ruhigen Alltagsablauf: Die 94-Jährige erhält Besuch von einer ehrenamtlichen Mitarbeiterin des Besuchsdienstes des Diakonie Verbandes Brackwede.
Dabei plaudern die beiden über dieses und jenes oder erledigen gemeinsam das eine und andere - was sich eben so ergibt und von Paula Bouwense gewünscht wird. Die alte Dame ist glücklich über die regelmäßigen Besuche, die keine Einsamkeit in ihrem Leben aufkommen lassen und den Kontakt nach draußen aufrecht erhalten.
Keine Frage, dass Paula Bouwense am Montagnachmittag auch beim Herbstfest im Begegnungszentrum Auf der Schanze 3 dabei war, zu dem Besuchsdienst-Mitarbeiterinnen und die älteren Menschen, die von ihnen regelmäßig besucht werden, gemeinsam eingeladen worden waren. Und noch einen Grund zum Feiern gab es dabei: Seit 20 Jahren besteht er schon - dieser Besuchsdienst unter dem Dach des Diakonie Verbandes Brackwede, der zurzeit 15 ältere Menschen betreut.
Elke Maoro, seit Juli unter anderem im Diakonie Verband für den Besuchsdienst zuständig, hatte sich als Dankeschön für die Ehrenamtlichen eine kleine Überraschung ausgedacht: Für sie gab es Sonnenblumensträuße. Außerdem verteilte Töchterchen Anna (4) an alle Gäste Äpfel.
Zu denen gehörte auch Bernd Onckels. Der Geschäftsführer des Diakonie Verbandes dankte den Ehrenamtlichen persönlich für ihr Engagement. »Etliche von Ihnen sind schon seit 10 oder 15 Jahren dabei«, lobte Onckels. »Sie besuchen Menschen, die keine Angehörigen mehr haben oder die zu weit entfernt von ihnen wohnen.«
Wie dankbar die älteren Leute für den regelmäßigen zwischenmenschlichen Kontakt sind, zeige sich darin, dass sich oft langanhaltende Freundschaften zwischen Besucherinnen und Besuchten entwickelten. »Ich hoffe, dass Sie auch weiterhin dabei bleiben und der Kreis derer, die im Besuchsdienst tätig sind, noch weiter wächst«, so Bernd Onckels Wunsch an die Ehrenamtlichen.
Ein Wunsch, den auch Elke Maoro hat. »Wer bei uns mittun will und Menschen in Heimen oder Zuhause regelmäßig besuchen möchte, erhält weitere Informationen unter der Rufnummer 0521/55756612«.

Artikel vom 12.10.2005