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Bilanz Ausbildungspakt

Noch «ne Schüppe drauflegen


Industrie und Handwerk haben zusammen mehr als 51 000 neue Ausbildungsplätze geschaffen und damit ihre Paktzusage von jährlich 30 000 neuen Plätzen weit übertroffen. Das ist erfreulich und hat die Situation auf dem Ausbildungsmarkt etwas entspannt, ist aber noch längst kein Grund, sich zufrieden zurückzulehnen. Denn immer noch stehen 40 000 Jugendliche ohne Lehrstelle da.
Erfahrungsgemäß werden bis zum Jahresende noch einige nachvermittelt, doch darf die Gesellschaft, dürfen Industrie und Handwerk in ihren Anstrengungen nicht eher nachlassen, bis auch der letzte Jugendliche einen Ausbildungsplatz gefunden hat. So mancher Betrieb muss sich fragen lassen, warum er nicht ausbildet oder die Zahl der Ausbildungsplätze zurückfährt.
Es ist im eigenen Interesse, wenn hier noch eine Schüppe draufgelegt wird. Die jetzt schon fehlenden Fachkräfte lassen sich nicht einfach herbeizaubern.
Doch auch die Schulen sind noch stärker gefordert. Es kann nicht sein, dass weiterhin Jahr für Jahr 100 000 Jugendliche die Schulen ohne Abschluss verlassen.
Im Ausbildungsbereich gibt es also noch viel zu tun. Packen wir es an. Die Forderung, den Ausbildungspakt einzustampfen und wieder nach einer Ausbildungsabgabe zu rufen, ist jedoch die denkbar schlechteste Lösung. Viel mehr ist der IG Metall aber immer noch nicht eingefallen. Dirk Schröder

Artikel vom 13.10.2005