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Von Manfred Matheisen

Bielefelder
Optik

Behutsam und mit Augenmaß


Neben den Fragen der Haushaltskonsolidierung wird das Thema Freizeit in den nächsten Wochen die politischen Diskussion in Bielefeld beherrschen. Bereits in wenigen Tagen befasst sich die Bezirksvertretung Heepen mit den Vorschlägen, die Johannisbachaue aufzuwerten.
Zwei private Investoren haben Pläne vorgelegt, wie das Gelände zwischen Obersee und Herforder Straße attraktiver gestaltet werden kann. Ein »Beach-Garden« als große Lösung mit Freilichtbühne, Beachvolleyballfeld und gastronomischen Einrichtungen wollen die einen, eine »Pitch und Put-Anlage«, worunter Golf für jedermann auf kurzen Bahnen zu verstehen ist, die anderen.
Ohne Zweifel verträgt Bielefeld mehr Freizeit-Attraktivität. Die Frage an diesem Standort ist aber: wieviel? Die Politik - bis auf die Grünen - erklärt standhaft, dass die Untersee-Pläne längst noch nicht zu den Akten gelegt worden seien. Entsprechend müsse die See-Option offen gehalten werden.
Nicht wenige Kenner der Szene sind indes sicher, dass - wenn überhaupt - der jahrzehntelange Bielefelder Traum von einem Freizeitsee nur im Süden der Stadt, an der geplanten A 33 - eine Chance auf Realisierung hat.
Auf jeden Fall sollte man an der Johannisbachaue behutsam und mit Augenmaß vorgehen. Ein Freizeitangebot mit einer Ausstrahlung weit über Bielefeld hinaus könnte eine verkehrliche Belastung nach sich ziehen, der die Herforder- und Talbrückenstraße nicht gewachsen sind. Die Ausweisung von noch nicht einmal hundert Parkplätzen für einen »Beach-Garden« zum Beispiel scheinen in keiner Weise den Anforderungen zu entsprechen.
»Golf für jedermann« hat nach den bis jetzt vorliegenden Informationen eine Dimension, die sowohl unter verkehrlichen wie auch unter Naturschutzaspekten verträglich sein kann.
Und ein kleiner Schritt ist allemal besser als überhaupt keine Bewegung.

Artikel vom 08.10.2005