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Fisch und
Schnitzel mit
Mutter Erika

Kanzler in Marienfeld

Von Wolfgang Wotke (Text und Foto)
Gütersloh/Marienfeld (WB). Bei einem Wahlkampftermin im August hatte Gerhard Schröder es versprochen: »Ich komme bald wieder.« Gestern hielt der Bundeskanzler Wort. Überraschend war er mit seiner Frau Doris, seinen zwei Kindern Klara und Victoria und mit seiner Mutter Erika Vosseler zum Mittagessen in das Hotel »Klosterpforte« gekommen.
Dem Seniorboss Reinhold Frie (l.) hatte der Kanzler im August versprochen, wieder zu kommen.

»Wir haben gerade erst erfahren, dass der Kanzler kommt«, sagte ein aufgeregter Seniorchef Reinhold Frie (77). Er machte sich sofort auf den Weg von seinem Privathaus in das Restaurant. »Ich muss mal schnell nach dem Rechten schauen.« Und dann saß Gerhard Schröder schon dort, gut gelaunt und die große Speisenkarte in den Händen. An seiner Seite nicht nur seine Frau Doris mit den Kindern, sondern auch seine Mutter Erika. Die hatte nämlich am 2. Oktober Geburtstag gehabt, musste ihren 92. aber ganz alleine feiern. »Heute wird das Geburtstagsessen nachgeholt«, verriet ein BKA-Personenschützer dem WESTFALEN-BLATT.
Gerhard Schröder liebt es deftig, er bestellte sich ein Wiener Schnitzel. Zuvor gab es noch einen frischen Salat mit Gambas. Mutter Erika Vosseler verspeiste nach einer kleinen Hochzeitssuppe ihr Lieblingsgericht, eine gebratene Dorade (Fisch). Doris Schröder-Köpf bestellte einen Tafelspitz, für die Kinder gab es Salat mit Perlhuhnstreifen.
»Die Familie hat gemütlich an einem Ecktisch in unserem Restaurant gesessen: zurückhaltend, nett und freundlich«, erzählt Reinhold Frie strahlend. Nach zwei Stunden verabschiedete er zusammen mit seiner Frau Anneliese die prominenten Gäste. »Ich hätte nicht gedacht, dass Sie so schnell wieder kommen«, sagte er zum Kanzler und drückte Mutter Erika noch eine echte Flasche »Klosterpforten-Likör« in die Hand. Dann unternahm Familie Schröder noch einen Spaziergang durch den herbstlichen Klosterpark.

Artikel vom 10.10.2005