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Sander streicht
Arbeitsplätze


Frankfurt (Reuters). Das zum italienischen Konzern Prada gehörende Modeunternehmen Jil Sander will in Deutschland mehr als die Hälfte seiner Arbeitsplätze streichen. »130 der 230 Arbeitsplätze sollen im Zuge einer Restrukturierung abgebaut werden«, sagte ein Unternehmenssprecher am Freitag. Im kommenden Geschäftsjahr werde wieder ein Betriebsgewinn angestrebt. Die Jil Sander AG wolle ihr Geschäft in bestehende Tochterunternehmen verlagern und sich in eine Holdinggesellschaft umwandeln. Wesentliche Aufgaben soll dem Unternehmen zufolge die italienische Tochter Jil Sander Italia übernehmen. Über den Vorschlag entscheidet eine außerordentliche Hauptversammlung Ende November.
Jil Sander hatte das Geschäftsjahr 2004 mit einem Nettoverlust von 34,6 Millionen Euro abgeschlossen. Für 2005 hatte das Hamburger Unternehmen einen Rückgang der Verluste in Aussicht gestellt. Die Modedesignerin Jil Sander hatte ihr Unternehmen 1999 an Prada verkauft, zog sich aber Ende 2004 zum zweiten Mal daraus zurück. Im März 2005 hatte der Konzern mitgeteilt, die restliche Produktion und Logistik aus Hamburg nach Italien zu verlagern und durch eine umfassende Restrukturierung 2006 wieder schwarze Zahlen schreiben zu wollen.

Artikel vom 08.10.2005