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Ende eines Trainers
Hart
am
Ball

Von Friedrich-Wilhelm Kröger

Wie schön war es mal in Dortmund. Volles Haus, tolle Mannschaft. Superstadion, beste Perspektiven. Der BVB - ein Verein zum Vorzeigen. Heute klingt das nach Märchenstunde. An die Finanzkrise, die Borussia fast ausradiert hätte, wollen sie nicht mehr erinnert werden. Schwer genug fällt, alle Sorgen zu bewältigen, die inzwischen das Fußballspielen verursacht.
Es konnte nicht gut gehen mit Bert van Marwijk. Er war schon umstritten, als mit ihm noch verlängert wurde. In der »wir-ziehen-das-gemeinsam-durch«-Komödie, die ein paar Monate später wider besseren Wissens auf der Borussia-Bühne zur Aufführung kam, fiel nun der Vorhang. Nicht einmal das letzte, ihm noch zugestandene halbe Jahr schaffte er noch.
Das wirft nun ein Problem auf. Dortmund braucht einen neuen Trainer. Sofort. Will Borussia von Heesen oder einen anderen Mann, der noch in einem festen Vertragsverhältnis steht, kostet das den Revierklub Kohle. Wenn der Wunschkandidat erst zur neuen Saison kann, wird ein Platzhalter benötigt, der die BVB-Bank nur ein bisschen aufwärmen darf. Auch nicht einfach.
Es könnte eine spannende Woche werden in Dortmund. Und auch in Hamburg, wo Doll bibbert. Dagegen hat es von Heesen gut. Zwei Klubs, die ihn wollen und ein Verein, bei dem er bleiben kann. Es gibt Trainer, die traurigere Festtage haben.

Artikel vom 19.12.2006