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Irak: Autobombe tötet 30 Menschen

Auf einem belebten Markt in der Stadt Tel Afar gezündet


Tel Afar/Bagdad (dpa). Vier Tage vor dem Verfassungsreferendum im Irak hat ein Selbstmordattentäter gestern in der Stadt Tel Afar im Norden des Landes mindestens 30 Menschen mit in den Tod gerissen. Die Polizei in der 450 Kilometer von Bagdad entfernten Stadt erklärte, der Attentäter habe eine Autobombe auf einem belebten Markt gezündet. Die meisten Opfer seien Zivilisten.
Augenzeugen sagten dagegen dem Nachrichtensender Al-Arabija, der Anschlag habe einem Rekrutierungsbüro der Sicherheitskräfte gegolten. Mehrere Polizisten, die das Gebäude bewacht hätten, seien getötet worden. Die US-Armee und die irakischen Truppen hatten Anfang September eine Offensive gegen Extremisten in Tel Afar gestartet. Nach ihrem Ende hatten sie erklärt, es gebe keine Terroristen mehr in der Stadt.
Auch in der Hauptstadt Bagdad explodierten mehrere Autobomben. Im Stadtteil Al-Amirija seien vier Angehörige der irakischen Nationalgarde getötet worden. Im südlichen Vorort Al-Dura hätten Unbekannte zwei Iraker in einem Taxi getötet, die für die US-Armee gearbeitet haben sollen.
Der Entwurf für eine neue irakische Verfassung wird von einem großen Teil der sunnitischen Bevölkerungsminderheit abgelehnt. Auch vor den Parlamentswahlen im Januar hatte die Zahl der Anschläge im Irak zugenommen.

Artikel vom 12.10.2005